Rechnungshof sieht Einsparung von 2,3 Millionen
Österreich hat zu viele Militärattachés
Der Rechnungshof kritisiert die militärischen Auslandsvertretungen des Verteidigungsministeriums. Bemängelt werden zu hohe Kosten bei den insgesamt 26 Vertretungen, nicht nachvollziehbare Leistungen und zu viel Personal.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 20.04.2011
Anselm Peer
Zu viel Personal
Für die österreichische Militärvertretung in Brüssel waren im Jahr 2009 24 Bedienstete tätig. Zum Vergleich: für Schweden sind dort nur acht im Einsatz, also ein Drittel.
Auch in den anderen militärischen Auslandsvertretungen käme man mit weniger Personal aus. Von den insgesamt 116 Bediensteten könnten 16 eingespart werden, kritisiert der Rechnungshof.
Ministerium: Absolut nötig
Aus dem Verteidigungsministerium heißt es dazu, man brauche dieses Personal, um schnell auf neue Ereignisse reagieren zu können: So seien in den vergangenen Monaten Militärvertreter in Ägypten, Algerien und dem Iran stationiert worden.
Aufgabengebiet unklar
Was die einzelnen Militärattachés genau leisten, ist laut Rechnungshofbericht nicht immer ganz klar: Die einzelnen Dienststellen müssen dem Verteidigungsministerium zwar Berichte über ihre Arbeit schicken - allerdings wird das je nach Vertretung unterschiedlich gehandhabt. Manche berichten mehr, manche weniger. Laut Rechnungshofbericht fehlt eine systematische Leistungsanalyse.
Außerdem werde nachlässig mit Amtswohnungen umgegangen: Eine vom Verteidigungsministerium angemietete Wohnung in Ankara stand zum Beispiel drei Jahre lang leer.
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