Konsequenz aus Bankenkrise
CH: Schärfere Eigenmittelbestimmungen
Die Schweizer Regierung will die beiden Großbanken UBS und Credit Suisse stärker an die Kandare nehmen und sie verpflichten, deutlich mehr Eigenmittel zu halten. Damit soll verhindert werden, dass der Steuerzahler nochmals eine Bank vor dem Untergang retten muss. Die Banken kritisieren, dass die Regelungen schärfer ausfallen als in anderen Ländern.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 20.04.2011
Mehr Eigenkapitalreserve
Nie mehr soll sich wiederholen, was im Herbst 2008 passiert ist: die einst als beste Bank der Welt geltende UBS musste vom Staat vor dem Aus bewahrt werden. Künftig sollen die beiden Großbanken UBS und Credit Suisse auf sicheren Beinen stehen und 19 Prozent Eigenkapital halten. Das ist fast doppelt so viel, wie das internationale Regelwerk Basel III vorsieht. Grund dafür ist, dass ein Konkurs der Schweizer Großbanken die Volkswirtschaft des Landes in den Abgrund ziehen würde, sagt Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf.
Kunden wollen sichere Banken
Die beiden Großbanken kritisieren, sie würden gegenüber ausländischen Konkurrenten benachteiligt, die UBS droht sogar mit der Abwanderung aus der Schweiz. Bankenexperte Peter V. Kunz von der Universität Bern relativiert jedoch diese Kritik. Die Kapitalvorschriften könnten auch positiv für die Banken sein, die Kunden seien schließlich an sicheren Banken interessiert.
Ob die neuen Schweizer Bankenregeln tatsächlich so scharf ausfallen wie geplant, entscheidet jedoch erst das Parlament.