Neuer Angriff von Gaddafi-Truppen

Libyen: Kampf um Misrata

Nachdem am vergangenen Wochenende ein Sohn des libyschen Machthabers Gaddafi bei einem NATO-Einsatz getötet wurde, haben die Truppen des Revolutionsführers ihre Angriffe auf die Rebellenhochburg Misrata verstärkt. Vor allem der Hafen liegt unter schwerem Beschuss.

Abendjournal 02.05.2011

Kein Waffenstillstand

Eigentlich sollte ein Waffenstillstand herrschen, eigentlich sollten sich die Gaddafi-Truppen aus Misrata zurückgezogen haben. Doch beide Versprechen werden von dem Regime nicht eingehalten.

Misrata unter Dauerfeuer

Schon seit gestern liegt vor allem der Hafen von Misrata unter dem Dauerfeuer der Gaddafi-Truppen, ein Ende ist nicht abzusehen. Der Hafen ist derzeit der einzige Zugang zu der Stadt, die die einzige in West-Libyen ist, die von Rebellen kontrolliert wird.

Stadt seit zwei Monaten belagert

Seit zwei Monaten schon wird Misrata belagert, die Gaddafi-Truppen sind erst vor kurzem aus dem Stadtzentrum vertrieben worden. Jetzt beschießen Panzer vom Flughafen aus und aus den Vororten vor allem die Hafenanlagen. Rebellen berichten, dass die Kanonen der Gaddafi-Truppen nur schweigen, wenn NATO-Kampfflugzeuge das Gebiet überfliegen

Gerüchte um Giftgas

Die Rebellen haben jetzt Gerüchte gestreut, dass Gadaffi auch Giftgas einsetzen könnte, allerdings hat er 2003 als Teil seiner Versöhnung mit dem Westen versprochen, seine Lager aufzulösen.

Katastrophale humanitäre Situation

In Misrata ist die Situation nach wie vor furchtbar, berichten Mitarbeiter der Organisation Ärzte ohne Grenzen. Sie ist nach eigenen Angaben die einzige Nicht-Regierungs-Organisation in der Stadt, in der es nur rund 100 Krankenhausbetten gibt.

Angriffe auf ausländische Vertretungen

Nach den Angriffen auf ausländische Vertretungen in Tripolis hat nach der UNO auch die Türkei ihr Personal abgezogen. Die Sicherheit der Mitarbeiter der Botschaft konnte nicht mehr gewährleistet werden, heißt es offiziell. Die Angriffe auf die Botschaft als Reaktion auf den Tod eines Gaddafi-Sohnes sind nach Ansicht des britischen Außenministeriums von einem organisierten Mob durchgeführt worden.