Behördenleiterin dagegen
EHEC: Kein Importstopp aus Deutschland
Viele Menschen essen aus Angst vor aggressiven EHEC-Bakterien kein Gemüse mehr. Russland hat ein Import-Verbot für Gemüse aus der gesamten EU verhängt. Doch in Österreich ist derzeit nicht daran gedacht, die Einfuhr von Lebensmitteln aus Deutschland zu stoppen.
8. April 2017, 21:58
"Lokaels Problem in Deutschland"
Pamela Rendi-Wagner, Direktorin für öffentliche Gesundheit, im Ö1-Morgenjournal am 03.06.2011
"Derzeit kein Punkt"
"Ein Einfuhrstopp aus Deutschland ist derzeit kein Punkt. Aber da gibt es auch nicht sehr viel", sagt , erklärt Pamela Rendi-Wagner, Direktorin für öffentliche Gesundheit, im Ö1-Morgenjournal. Momentan sei hauptsächlich Gemüse aus Österreich auf dem Markt. Außerdem gebe es derzeit keinen Hinweis auf die Quelle der Verseuchung, "nachdem die spanische Gurke als Schuldige ausgeschieden ist." Offensichtlich sei es ein lokales Problem in Norddeutschland.
Ein schwerer Fall in Tirol
In Tirol sind am Donnerstag zwei EHEC-Fälle bekanntgeworden. Eine deutsche Urlauberin habe sich mit dem neuen, aggressiven EHEC-Bakterium infiziert, so ein Immunologe der Uni Innsbruck zum ORF. Vor ihrem Urlaub in Osttirol habe sie sich in Norddeutschland aufgehalten. Bei der zweiten Erkrankung handelt es sich um einen Buben, der sich mit dem "alten, immer wieder auftretenden EHEC-Erreger" angesteckt habe. Nach WHO-Angaben haben bisher zehn Länder in Europa EHEC-Fälle gemeldet. In den meisten Fällen kamen die Betroffenen aus Deutschland.
Neuer Stamm
Bei der Untersuchung des tödlichen Darmkeims EHEC sind Wissenschaftler einen Schritt vorangekommen. Es wurde festgestellt, dass ein neuartiger, mutierter Bakterienstamm als Auslöser der schweren Infektionen gilt. Allerdings ist die Quelle weiter unbekannt, auch bei der Behandlung der Infektion hilft die neue Erkenntnis nicht weiter. Bisher sind 18 Menschen ums Leben gekomm.