Wachstumsprognose für Österreich erhöht

Griechenland - Nowotny rät zur Eile

Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny bleibt zugeknöpft, wenn man mit ihm über die Finanznöte Griechenlands und die Rettungspläne seitens Europas reden will. Bei der Vorstellung der aktuellen Konjunkturprognose für die österreichische Wirtschaft macht er eines aber klar: wer rasch hilft, hilft - wer sich Zeit lässt, kommt zu spät.

Mittagsjournal, 17.06.2011

Keine Zeit verlieren

Nachdem am Donnerstag deutsche Ambitionen laut wurden, die Entscheidungen für neue Hilfen an Griechenland bis in den September hinein zu verschieben, hat am Freitag der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) und EZB-Rat Ewald Nowotny aufs Tempo gedrückt. Er hat vor Verzögerungen gewarnt.

Auf die Frage, ob es sich die EU werde leisten können, für Entscheidungen zur Lösung der griechischen Schuldenkrise auf Juli oder gar in den Herbst hinein zu warten, meinte Nowotny bei einer Pressekonferenz zur Prognoserevision in Wien: "Was sicher gilt, ist, dass wir eine rasche Lösung brauchen." Je länger Unklarheiten bestünden, desto stärker seien auch die wirtschaftlichen Unsicherheiten.

Prognose für Österreich angehoben

Die Wachstumsprognose für Österreich für 2011 hat die Oesterreichische Nationalbank wie erwartet angehoben, für 2012 aber unverändert gelassen. Heuer dürfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) real um 3,2 Prozent zulegen, nächstes Jahr aber nur noch um 2,3 Prozent, nehmen die Ökonomen der Notenbank an. Für 2013 werden dann 2,4 Prozent Plus gesehen, ebenfalls mehr als der langjährige Durchschnitt und auch mehr als in der Eurozone.