Griechenland auf Weg zur Stabilisierung

EU erleichtert über Ja zum Sparpaket

Die griechischen Abgeordneten geben dem Druck der Bevölkerung nicht nach. Und das zur Erleichterung der Politiker in den übrigen EU-Ländern. Denn einen Plan für den Fall der Ablehnung des Sparpaketes, hatten die anderen EU-Staaten eigentlich nicht. Eine Einschätzung von Ö1-Korrespondent in Brüssel, Raimund Löw.

Abendjournal, 29.06.2011

Erleichtert, aber noch vorsichtig

"Es geht ein großes Aufatmen durch Europa", meint Raimund Löw, Ö1-Korrespondent in Brüssel. Für die europäische Kommission ist das Ja zum griechischen Sparpaket ein wichtiger Schritt in Richtung finanzielle Stabilisierung.

Gleichzeitig sei man aber vorsichtig, da im griechischen Parlament noch über die genaue Durchführung der Sparmaßnahmen abgestimmt werden muss, erklärt Löw. Auch diese Abstimmung muss positiv ausgehen, damit weitere EU-Hilfsgelder fließen können.

Weiter Wettbewerbsprobleme für Griechenland

Geht die Detail-Abstimmung positiv aus, werden am kommenden Sonntag die Finanzminister der EU eine weitere Hilfstranche in der Höhe von zwölf Milliarden Euro besprechen. Die weitere Hilfstranche ist an ein Stabilisierungspaket gekoppelt, welches rund hundert Milliarden über mehrere Jahre ausmachen soll, erklärt Löw.

Von diesem Paket erwarte man sich eine Stabilisierung der Finanzsituation, so Löw. Was aber nicht gelöst werden kann, sind die wirtschaftlichen Probleme und die Wettbewerbsprobleme Griechenland.

"Fundament für komplizierte Baustelle"

Die EU versucht für Griechenland stabile Rahmenbedingungen zu schaffen, aber gleichzeitig zu sehen, dass sich die griechische Wirtschaft auch wieder erholen muss. Die europäische Kommission schlägt daher vor durch ein Vorziehen von Finanzgeldern aus der EU Investitionen zu fördern.

"Es ist eine komplizierte Baustelle, aber das Fundament zu einer Stabilisierung ist durch die heutige Abstimmung, so hofft man, gefestigt worden", sagt Löw.