Historiker Vocelka im Interview
Habsburg-Trauerfeiern: Kritische Worte
In Mariazell findet am Nachmittag das Requiem für Otto Habsburg statt. Den Höhepunkt der Trauerfeierlichkeiten bildet am Samstag das Requiem im Wiener Stephansdom und die Beisetzung in der Kapuzinergruft. Der Historiker und Habsburg-Experte Karl Vocelka findet kritische Worte für die Begräbnisfeierlichkeiten in Österreich.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 13.07.2011
Höhepunkt der Trauerfeiern in Wien
Seit Dienstag sind die sterblichen Überreste von Otto Habsburg und seiner vor eineinhalb Jahren verstorbenen Gattin Regina in Mariazell vereint. Am Nachmittag wurden beide Särge um die Basilika geleitet und anschließend aufgebahrt. Heute wird ein Requiem abgehalten. Am Samstag finden dann die Begräbnisfeiern in Wien statt.
Für den Trauerzug durch die Innenstadt wird eine zweieinhalb Kilometer lange Strecke gesperrt. Über 1.000 offizielle Trauergäste werden erwartet, das Bundesheer beteiligt sich mit einer Ehrengarde.
Historiker mit kritischen Tönen
Bis auf die Grünen finden alle politischen Parteien den enormen Aufwand in Ordnung. Kritischere Worte findet dagegen der Historiker und Habsburg-Experte Karl Vocelka, Vorstand des Instituts für Geschichte an der Uni Wien. Im Ö1-Interview meint Vocelka, die Beisetzung sei mit jener der letzten Kaiserin Zita 1989 vergleichbar, allerdings sei sie eine ehemalige regierende Kaiserin gewesen. Vocelka meint, die Zeremonie sei nicht angemessen, denn sie hätte den Charakter eines Staatsbegräbnisses. Generell kritisiert er die fehlende kritische Auseinandersetzung mit der Monarchie.
Mittagsjournal, 13.07.2011
Die Bedeutung von Mariazell für die Habsburger