Mehr als jeder Zehnte gefährdet
Polizeigewerkschaft kritisiert Burnout-Studie
Die Polizeigewerkschaft fordert Konsequenzen aus der jetzt veröffentlichten Burnout-Studie. Nach Angaben des Innenministeriums leidet jeder dritte Polizist unter erhöhtem Stress, jeder zehnte ist Burnout gefährdet. Die Gewerkschaft geht allerdings davon aus, dass weit mehr Polizisten betroffen sind.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 14.07.2011
Gegenmaßnahmen verlangt
Überstunden, Formularflut, erhöhte Gefährdung und keine Wertschätzung: das macht den Polizisten schwer zu schaffen, sagt Hermann Greylinger, Vorsitzender der SPÖ-nahen Polizeigewerkschaft FSG. Polizisten seien frustriert und gestresst und deswegen Burnout gefährdet. Unverständlich sei deshalb, dass die Studie präsentiert werde ohne gleichzeitige Änderungsmaßnahmen.
Zwar gebe es einen psychologischen Dienst. Doch viele Kollegen trauen sich nicht, diesen in Anspruch zu nehmen, sagt Greylinger. Denn sie haben Angst, dass der Arbeitgeber dann über ihren Zustand Bescheid weiß.
Wesentlich mehr betroffen
Außerdem verfüge die Polizeigewerkschaft über andere Zahlen, sagt Greylinger: nach seinen Daten sei nicht jeder 10.sondern jeder 4.Polizist schwer überlastet. Man habe im Jahr 2009 eine eigene Studie erstellt, mit dem Ergebnis dass es weit mehr seien. Letztlich seien aber auch zehn Prozent zuviel.
Immerhin wären das 3.000 Polizisten, die Burnout-gefährdet sind, so der Polizeigewerkschafter.
Greylinger will, dass sich das Innenministerium stärker als bisher mit dieser Problematik auseinandersetzt und fordert eine Expertengruppe zur Lösung des Problems.
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