Vor Sondergipfel in Brüssel

Uneinigkeit über weitere Griechen-Hilfe

Klare Antworten und Lösungen für die dramatische Situation in der Eurozone verlangt die EU-Kommission. Am Donnerstag findet ein Sondertreffen der Staats- und Regierungschefs der Euroländer statt, wo die Grundzüge des zweiten Griechenland-Hilfspakets festgelegt werden sollen. Doch bisher herrscht weitgehend Uneinigkeit.

Abendjournal, 20.07.2011

"Lage sehr ernst"

Die Zeit drängt - wenige Stunden vor dem Eurosondergipfel stehen noch nicht einmal die Grundzüge für das zweite Griechenlandhilfspaket fest. Entsprechend deutlich die mahnenden Worte des sonst meist zurückhaltenden Präsidenten der EU-Kommission Jose Manuel Barroso: "Niemand darf sich Illusionen machen - die Lage ist sehr ernst. Das erfordert eine Antwort"

Grundzüge stehen fest

Dass es ein zweites Griechenlandhilfspaket geben müsse wurde bereits beim EU-Gipfel im Juni beschlossen. Ebenso, dass sich diesmal die privaten Gläubiger freiwillig beteiligen sollen. Aber wie dieser Spagat gelingen soll ist nach wie vor offen. Die Finanzmärkte haben auf das Zögern mit Attacken auf das hochverschuldete Italien reagiert. EU-Kommissionspräsident Barroso verlangt, dass die Euroländer beim morgigen Gipfeltreffen schaffen: "Die Euroländer sagten, sie würden alles für die Stabilität des Euro tun - jetzt ist es Zeit dieses Versprechen einzulösen."

Paris und Berlin nicht einig

Barrosos Appell gilt vor allem der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy. Denn Deutschland besteht darauf, dass auch die privaten Gläubiger mitzahlen, Frankreich hingegen will vom Finanzsektor eine Sondersteuer.

Die EU-Kommission habe ihr Versprechen bereits eingelöst. Sie hat eine Arbeitsgruppe gegründet, die den griechischen Behörden helfen soll, an bereitgestelltes EU-Geld zu kommen. Damit soll die Wirtschaft in Griechenland gestärkt werden.