Zweites Paket noch offen

EU ringt um weitere Athen-Hilfen

Auch nach wochenlangen Debatten sind die wichtigsten Fragen der weiteren Finanzhilfe für Griechenland in der EU umstritten. Ohne greifbares Ergebnis wird diskutiert, ob und wie das zweite Hilfspaket mit bis zu 120 Milliarden Euro für Griechenland geschnürt werden kann.

Abendjournal, 14.07.2011

Noch zu viele Meinungen

Trotz der durchaus lebhaften öffentlichen Debatte, ob, wie und unter welcher Beteiligung Griechenland das dringend benötigte zweite Hilfspaket mit 120 Milliarden Euro bekommen soll, herrscht in der Sache Stillstand. Offenbar gibt es zu viele verschiedene Positionen, um zu einem Entschluss zu kommen. Beispielhaft: Angela Merkel, deutsche Bundeskanzlerin und derzeit gerade auf politischer Afrika-Tour. Sie sagte heute: einen EU-Sondergipfel werde es erst geben, wenn sich die Euro-Staaten auf das zweite Hilfspaket geeinigt haben. Ein Verkündigungsgipfel sozusagen, aber man müsse sich rasch einigen, meint die deutsche Kanzlerin.

Fekter: Umschuldung möglich

Deutlich gegen einen Schuldenschnitt, sprich einen Nachlass eines Teils der Schulden, ist Österreichs Finanzministerin Maria Fekter. Sie kann sich aber seit heute offenbar eine Umschuldung vorstellen. Jedenfalls hat sie dieses Wort gegenüber der Österreichischen Presseagentur APA in den Mund genommen. Man könne die Fristen für die Schuldenrückzahlung Griechenlands verlängern und die Hilfen aufstocken, meinte Fekter. Ein Schuldennachlass wäre aber zum Nachteil der österreichischen Steuerzahler, das wolle sie nicht, da gebe es kreativere Lösungen.

Athen fleht um Entscheidung

Griechenlands Ministerpräsident Papandreou hat die EU heute in einem Zeitungsinterview fast flehentlich darum ersucht, endlich einen Beschluss für das zweite Hilfspaket zu fassen. Die Zeit dränge, meinte Papandreou, die kommenden Tage seien entscheidend.