Ombudsmann bietet Hilfe

Internet-Betrug im Vormarsch

Die aktuelle Kriminalitätsstatistik weist eine starke Zunahme von Straftaten im Internet aus. Speziell für Probleme beim Online-Shopping gibt es jetzt den "Internet-Ombudsmann", eine Beratungsstelle, eingerichtet von Konsumentenschutzministerium und Arbeiterkammer. Auch hier nimmt die Zahl der Anfragen und Beschwerden seit Jahren zu.

Mittagsjournal, 22.07.2011

Köder mit Gratis-Angeboten

Über 10.000 Fälle hat der Internet-Ombudsmann im letzten Jahr bearbeitet. Eines der Hauptprobleme waren vermeintliche Gratis-Angebote, sagt der Leiter der Beratungsstelle Bernhard Jungwirth. Auf sehr professionell gestalteten Webseiten werden Dienstleistungen wie Software-Download oder Hausaufgabe, Rezepte oder Routenplaner-Dienste angeboten.

Verträge meist ungültig

Wer das verlockende Angebot nutzen will, muss sich mit Namen und Adresse registrieren und mit einem Mausklick den Geschäftsbedingungen zustimmen.

Dabei übersehen die Konsumenten meist den gut versteckten und kleinst gedruckten Hinweis darauf, was "gratis" kostet. Wenn man in so eine Falle getappt ist und eine Zahlungsaufforderung bekommt, rät Jungwirth sich beim Internet-Ombudsmann zu informieren. Man soll auf keinen Fall zahlen, denn meist sei kein gültiger Vertrag zustandegekommen, da die Preiskennzeichnung nicht ordnungsgemäß war oder da man etwa auf das Rücktrittsrecht nicht aufmerksam gemacht wurde.

Nicht im Voraus bezahlen

Vorsicht ist immer geboten, wenn Waren oder Dienstleistungen im Voraus bezahlt werden sollen, sagt Jungwirth - oder wenn ein Produkt auffallend günstig ist. Es gibt viele Fake-Shops im Ausland mit extrem günstigen Angeboten etwa von elektronischen Geräten, ein Smart-Phone für 100 Euro. Jungwirth rät deshalb: erst denken, dann klicken.

Die Täter werden bei Internet-Betrug nur selten ausgeforscht, umso wichtiger wird Prävention. Bernhard Jungwirth rät schon in der Volksschule damit anzufangen, um Fallen jeder Art zu entgehen.

Hilfe im Netz

Konsumentenschutz-Initiativen wie der Internet-Ombudsmann oder "saferinternet" bieten Unterrichtsmaterial oder Workshops an.

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