Aber gegen Sperren und Studiengebühren
Uni-Teilsperre: SPÖ für mehr Geld
Der neue Rektor der Uni Wien, Heinz Engl, hat seine Ankündigung bekräftigt, ganze Studien zu sperren, wenn es nicht mehr Budget gibt. Während sich Finanzministerium und Wissenschaftsministerium zu den Äußerungen Engls bedeckt geben, zeigt die SPÖ Verständnis für die Forderung nach mehr Geld, nicht aber für die Drohung, Studienrichtungen zuzusperren.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 12.08.2011
Kunzl gegen "Rückbau"
SPÖ-Wissenschaftssprecherin Andrea Kunzl hätte keine Freude damit, wenn einzelne Studienrichtungen aus Geldnot eingestellt würden. Dass Unis Synergien suchten sei in Ordnung, so Kunzl, "aber ein Rückbau der österreichischen Wissenschaftslandschaft hätte wirklich verheerende Folgen". Die Forderung nach mehr Budget unterstützt Kunzl allerdings, denn das wäre eine "ganz wichtige Zukunftsinvestition". Sie baue darauf, dass Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle sich als früherer Rektor für die finanzielle Ausstattung der Universitäten einsetzen werde.
Geld muss "freigeschaufelt werden"
Die vom designierten Wiener Uni-Rektor Engl geforderten 300 Millionen zusätzlich jährlich für alle Unis sind für Kunzl eine realistische Zahl. Woher das zusätzliche Geld für die Unis kommen sollte, das lässt sie offen. Die Mittel müssten einfach da sein und "freigeschaufelt" werden. Keine Option sind für Kunzl weitere Zugangsbeschränkungen oder Studiengebühren. Hier hat unlängst Salzburgs Landeshauptfrau Burgstaller (SPÖ) wieder gefordert, dass der
Uni-Zugang generell gesteuert werde. Entgegen der Parteilinie, die da lautet "Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr Studierende in Österreich", so Kunzl.
Verweis auf Budgetverhandlungen
Von ÖVP-Seite war dazu heute kein Interview zu bekommen. Der zuständige Wissenschaftsminister Töchterle war urlaubsbedingt nicht erreichbar. Sein Ministerium ließ lediglich eine schriftlichen Stellungnahme übermitteln, in der es heißt: " Aus Sicht des Wissenschaftsministers zeigt sich einmal mehr, dass es Rahmenbedingungen braucht, die es den Universitäten ermöglichen, ihre Kapazitäten zu leben. In diesem Sinn hat Minister Töchterle schon mehrmals darauf hingewiesen, dass die Universitäten dafür mehr Geld brauchen, um entsprechende Rahmenbedingungen herstellen zu können." Soweit das Wissenschaftsministerium. Bedeckt hält sich auch das Finanzministerium. Dort verweist man lediglich auf die Budgetverhandlungen, die im Herbst stattfinden werden.