55 Milliarden Euro erwartet
EU für Steuer auf Finanzgeschäfte
Im Kampf gegen die Schuldenkrise setzt die EU-Kommission jetzt doch auf eine Finanztransaktionssteuer. Konkret sollen Banken und Versicherungen in der EU für alle Finanztransaktionen Steuern zahlen. EU-Kommissionspräsident Barroso erwartet sich davon Einnahmen von rund 55 Milliarden Euro.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 28.09.2011
Ernst Kernmayer
0,1 Prozent pro Aktienhandel
Es soll eine Art Wiedergutmachung sein. Finanzinstitutionen, die während der Krise von den Steuerzahlern gestützt wurden, sollen ihren Beitrag leisten, sagt EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso. Banken, Versicherungen und Fonds mit Sitz in der EU sollen beim Kauf oder Verkauf von Aktien und Anleihen 0,1 Prozent Steuer zahlen. Für Derivatgeschäfte ein Zehntel davon. Ob der Handel außerhalb der EU abgewickelt wird, ist egal: "Es ist Zeit, dass der Finanzsektor etwas an die Gesellschaft zurückgibt", so Barroso.
Ab 2014
Die EU möchte die Steuer ab 2014 einführen und einen Teil davon für das EU-Budget haben. Die Finanztransaktionssteuer müsste von den Mitgliedstaaten einstimmig beschlossen werden. Doch vor allem Großbritannien hat sich bisher - aus Angst um den Finanzplatz London dagegen ausgesprochen.
Abendjournal, 28.09.2011
EU-Kommissionspräsident Barroso bedankt sich bei Österreich, immer auf diese Steuer gedrängt zu haben. Aus Brüssel