Krise ist nicht vorbei
Düstere Konjunkturprognose erwartet
Die Wirtschaftsforscher von WIFO und IHS stellen heute ihre neue Prognose für Österreich vor. Die genauen Zahlen halten die Institute bis zum Vormittag geheim, aber die Tendenz ist klar: Mit der Wirtschaft geht's bergab.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 30.09.2011
Pessimismus allerorten
Ein wichtiger Faktor in der Wirtschaft ist die Stimmung. Wer optimistisch in die Zukunft blickt, gibt sein Geld leichter aus. Steckt es in den Konsum oder, als Unternehmen, investiert es. Doch mit der optimistischen Stimmung ist es seit langen vorbei, zu viele schlechte Nachrichten zum Thema Schuldenkrise hat es in den vergangenen Monaten gegeben. Die Schuldenkrise ist das Damoklesschwert für die Konjunktur, hat gestern ein Analyst gesagt, die Nerven liegen blank. Pessimismus hat die Oberhand gewonnen - ob Europäische Kommission, Europäische Zentralbank oder der Internationale Währungsfonds - alle habe ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum in Europa stark zurückgenommen.
Konjunkturlokomotive schwächelt
Schlechte Aussichten werden vor allem für Deutschland erwartet, die bisherige Konjunkturlokomotive könnte im letzten Quartal heuer wirtschaftlich sogar leicht schrumpfen, im kommenden Jahr soll Deutschland nur rund 1 Prozent wachsen. Generell lässt sich sagen, dass die Wirtschaft im Westen Europas im kommenden Jahr nur schwach wachsen wird, der Osten deutlich mehr. Als Folge wird die Arbeitslosigkeit leicht steigen, die Inflation aber zurückgehen.
"Krise nicht vorbei"
Wohl wissend, wie die heutige Wirtschaftsprognose für Österreich ausfallen wird, sprach Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) gestern von dunklen Wolken am Horizont. Europa sollte sich darauf einstellen, "dass diese Wirtschaftskrise nicht vorbei ist". Und das WIFO selbst hat vor zwei Wochen festgestellt, es erwarte für Österreich einen normalen Konjunkturabschwung - allerdings könne dieser auch eine kurze kleine Rezession enthalten, so das WIFO.