"Gefährliche Phase" für Weltwirtschaft
IWF: Konjunktur kühlt ab
Der Internationale Währungsfonds (IWF) schlägt angesichts der Schuldenkrise in Europa und der blutarmen US-Konjunktur Alarm - und will massive Eingriffe. Die Weltwirtschaft befinde sich in einer "gefährlichen neuen Phase" - mit Konsequenzen auch für Deutschland und Österreich.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 20.09.2011
IWF-Ökonom Jörg Decressin spricht im ORF-Interview von einer gefährlichen Situation der Weltwirtschaft,
Sorgenkinder Europa und USA
Der Internationale Währungsfonds (IWF) schlägt angesichts der Schuldenkrise in Europa und der blutarmen US-Konjunktur Alarm - und will massive Eingriffe. Die Weltwirtschaft befinde sich in einer "gefährlichen neuen Phase" - mit Konsequenzen auch für Deutschland. Dort sieht der IWF 2012 nur noch ein Wachstum von 1,3 Prozent, satte 0,7 Punkte weniger als bisher erwartet.
Die negative Einschätzung teilen in Deutschland immer mehr Finanzexperten. Sie zeigen sich beim Blick auf die künftige Wirtschaftsentwicklung mittlerweile so pessimistisch wie seit Ende 2008 nicht mehr.
Wachstum gebremst
Auch die globale Konjunktur ist betroffen: Ein Plus von nur noch 4,0 statt 4,5 Prozent sagt der Fonds in seinem jüngsten Weltwirtschaftsausblick voraus, der am Dienstag in Washington vorgelegt wurde. Zwar setze sich das Wachstum fort - "aber nur schwach und holprig".
Auch Österreich betroffen
Der IWF hat in seiner Herbstprognose auch die Wachstumserwartung für die österreichische Wirtschaft für das laufende Jahr nach oben und für das kommende Jahr nach unten korrigiert. Für 2011 rechnet der IWF jetzt mit einem BIP-Plus von real 3,3 Prozent und für 2012 nur mehr von 1,6 Prozent. Im Frühjahr hatte der Währungsfonds die Prognose für 2011 auf 2,4 Prozent und für 2012 auf 2,3 Prozent nach oben korrigiert. Im Vorjahr war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Österreichs real um 2,3 Prozent gewachsen.