Nur noch 0,2 Prozent im dritten Quartal

EU revidiert Wachstumsprognose

Die Euroschuldenkrise und die fehlenden durchgreifenden politischen Entscheidungen schwächen Europas Wirtschaft massiv. Das geht aus der jüngsten Prognose der EU-Kommission hervor. Demnach liegt das Wirtschaftwachstum im dritten Quartal nur noch bei 0,2 Prozent.

Mittagsjournal, 15.09.2011

Aus Brüssel,

Wachstum gebremst

Die Serie der schlechten Nachrichten reißt nicht ab: Das Wirtschaftswachstum in der EU hat in den vergangenen Monaten massiv nachgelassen - erstaunlich vor allem der Vergleich mit dem ersten Quartal des heurigen Jahres: Da hatte die EU-Kommission noch mit einem unerwartet kräftigen Wachstum gerechnet - auf das gesamte Jahr gerechtet lautete die Wachstumsprognose 1,8 Prozent.

Turbulenzen schädlich

Der Einbruch aber kam nun in den in den Sommer-Monaten aufgrund mehrerer Faktoren: So hat der heftige Streit in den USA um die Schuldenobergrenze der Gesamtwirtschaft einen Dämpfer versetzt, der sich auch auf Europa auswirkt und zum anderen hat die Unsicherheit über die Schuldensituation Griechenlands und einiger anderer Euroländer zu einer massiven Verunsicherung der Märkte geführt, sagt EU-Währungskommissar Olli Rehn: Die anhaltenden Turbulenzen auf den Finanzmärkten schaden dem Aufschwung. Deshalb müssen die Euroländer rasch ihre Ankündigungen im Kampf gegen die Schuldenkrise umsetzen.

Für die verbleibenden Monate dieses Jahres liegt das erwartete Wirtschaftswachstum bei 0,2 Prozent. Trübe Aussichten, aber keine Rezession, sagt Olli Rehn: Die Erholung ist stark gebremst, aber wir erwarten keine Rezession.

Lokomotiven und Bremsklötze

Auffällig ist, dass es in einigen EU-Ländern recht stark bergauf geht - Polen und Deutschland sind die Konjunkturlokomotiven. Italien und Spanien hingegen plagen sich. Die Wirtschafts-Prognose für alle EU Länder inklusive Österreich wird in den kommenden Wochen vorgestellt.