Merkel und Sarkozy mahnen Reformen ein
Krisentelefonat mit Papandreou
Deutschland und Frankreich haben sich klar für den Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone ausgesprochen. Das wurde nach einer Telefonkonferenz der deutschen Kanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Sarkozy mit dem griechischen Regierungschef Papandreou Mittwoch Abend bekanntgegeben.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 15.09.2011
Zwanzig Minuten haben die wichtigsten Personen im europäischen Finanzdrama um Griechenland am Abend miteinander gesprochen. Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy und der griechische Premier Giorgios Papandreou waren per Telefon- Schaltkonferenz miteinander verbunden. Danach wurde bekanntgegeben, dass Griechenland Disziplin gelobt hätte, und dass die führenden Kräfte der EU Griechenland in der Eurozone halten wollen.
Halten an Athen fest
In der offiziellen Bekanntgabe des Ergebnisses nach dem Telefonat der gibt es nur kleine Unterschiede zwischen Nord und Süd. In der Erklärung der deutschen Bundesregierung heißt es, Angela Merkel und Nicolas Sarkozy seien überzeugt, dass die Zukunft Griechenlands in der Eurozone ist.
In der Erklärung des griechischen Regierungssprechers heißt es etwas pathetischer: alle Gesprächsteilnehmer, also Merkel, Sarkozy und der griechische Premier Papandreou, seien übereingekommen, dass Griechenland ein unzertrennlicher Teil der Eurozone ist. Davon abgesehen keine Unterschiede im harten Kern der Sache: Griechenland hätte sich bereit erklärt, seine Reformzusagen und das internationale Anpassungsprogramm strikt und effektiv umzusetzen, Griechenland sei entschlossen, all seine Verpflichtung zu erfüllen, so war es in der Nacht auf heute gleichlautend aus Berlin, Paris und Athen zu hören.
Merkels Kampf nach innen
Gemeinsam mahnen Angela Merkel und Nicolas Sarkozy auch, dass die Beschlüsse der EU vom Juli, den neuen europäischen Rettungsmechanismus betreffend, vollständig umgesetzt werden müssten. Diesen Appell muss Angela Merkel aber jetzt verstärkt an die eigenen Reihen richten. In der kleineren Koalitionspartei FDP gibt es den Ruf nach eine Mitgliederbefragung, mit dem Ziel, der Partei ein Nein zu den Euro- Beschlüssen aufzutragen, und auch in der bayrischen CSU regt sich Unmut. Schon wird nicht mehr ganz ausgeschlossen, dass das Thema Euro für Deutschlands Regierung zu einer Zerreißprobe im wahrsten Sinn des Wortes werden könnte.