Uni-Graz-Rektorin für mehr Frauen in der Wissenschaft
"Studiengebühren kein Problemlöser"
In der Dauerfrage "Studiengebühren ja oder nein" sind die Fronten durcheinandergekommen. Die neue Rektorin der Universität Graz, Christa Neuper, will zwar, wie viele ihre Kollegen, Zugangsregelungen für Massenfächer. Die Sinnhaftigkeit von Studienbeiträgen zweifelt sie aber an.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 3.10.2011
Martin Haidinger
"Problem nicht über Gebühren lösbar"
Für viele Rektoren gehören sie neben Zugangsregelungen zum ständigen Forderungskatalog: Die Studiengebühren. Nicht so für die neue Rektorin der Universität Graz Christa Neuper. Studiengebühren dürften nicht als Aufhänger für die gesamte Diskussion im Bildungsbereich genommen werden, so Neuper.
Viel wichtiger sei es, ein Gesamtpaket zu haben, dass die Uni-Finanzierung in den kommenden Jahren sicherstellt. Allein mit dem Thema Studiengebühren könne man dieses Problem nicht lösen.
"Forschungskernbereiche stärken"
Für Neuper, sie ist eine von derzeit vier Frauen an der Spitze einer Hochschule in Österreich, sei es wichtiger, die Forschungskernbereiche ihrer Universität zu stärken - mit hoffentlich positiven Effekten für die Studierenden.
Rekorate: Nur wenig Frauen
Zusammen mit Eva Blimlinger an der Akademie der bildenden Künste, Sonja Hammerschmid an der Veterinärmedizin, und Sabine Seidler an der TU Wien gehört Christa Neuper nach wie vor zur weiblichen Minderheit im Rektoratsjob. Aber bis vor kurzem hat es dort überhaupt keine Frauen gegeben.
"Hoffe auf Signalwirkung"
Neuper hofft auf eine Signalwirkung, um mehr Frauen in akademische Spitzenpositionen in Forschung und Lehre zu bringen. Vollkommen unabhängig vom Geschlecht will die neue Grazer Rektorin aber ihre Wissenschafter dazu bringen, sich mehr an EU-Forschungsprogrammen zu beteiligen.