Wegen Budgetsorgen der Unis

Töchterle für "dynamische Studiengebühren"

Angesichts der Budgetmisere an den heimischen Universitäten hat nun der neue Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle mit einem Vorschlag aufhorchen lassen. Er setzt sich für "dynamische Studiengebühren" ein, um das Finanzloch aufzufüllen.

Mittagsjournal, 24.08.2011

Zu wenig Geld, zu viele Studierende für zu wenig Lehrkräfte, marode Hörsäle - angesichts dieses bekannten Dilemmas hat ein Expertenrat (beauftragt vom Wissenschaftsministerium) Empfehlungen vorgelegt. Die lauten: das Angebot an Fächern einschränken, die Fachhochschulen stärken und: Studiengebühren. Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle sprach in diesem Zusammenhang von einem neuen Modell - den "dynamischen Studiengebühren".

Mehr Geld durch Studiengebühren

Den Universitäten fehlt Geld - das beklagen sie seit Jahren. Von 300 Millionen Euro pro Jahr ist die Rede (gemeint ist der Zeitraum ab dem Jahr 2013; bis dahin sind die Hochschulen ausfinanziert). Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle verspricht, sich in den Budgetverhandlungen für mehr Budget einzusetzen - Zahlen nennt er nicht. Abgesehen von mehr Geld durch den Bund - lautet ein Vorschlag, um die Geldsorgen der Universitäten zu lindern, „dynamische Studiengebühren".

"Dynamische Studiengebühren"

Der Wissenschaftsminister gibt sich noch kryptisch: er lege jetzt ein neues Modell vor, nachdem das alte von der SPÖ verworfen worden sei. Darin gebe es mehr Spielraum für die Unis. Konkret wolle er sich heute noch nicht äußern.

Nur so viel könne er verraten: künftig solle nicht jeder/jede Studierende an jeder Hochschule denselben Betrag zu entrichten haben.

Unis bestimmen selbst

Der Rektor der Technischen Universität Graz, Hans Sünkel, ist auch Vorsitzender der RektorInnen-Vertretung, der sogenannten Universitätenkonferenz, und damit Vertreter der 21 öffentlichen Unis in Österreich. Sünkel sagt zu den „dynamischen Studiengebühren", jede Uni solle den Betrag in einer bestimmten Bandbreite für sich selbst festlegen.

Vorerst heißt es aber: warten, bis das Wissenschaftsministerium das Geheimnis um das Modell der dynamischen Studiengebühren lüftet.

Oder Numerus Clausus

Eine andere Möglichkeit, die derzeit diskutiert wird - um die Geld-Probleme der Unis zu lösen indem die Zahl der Studierenden beschränkt wird,- der Numerus Clausus, also der Notendurchschnitt am Ende der Schullaufbahn; den Vorschlag hatte kürzlich der Tiroler Landeshauptmann Günter Platter gemacht. Rektoren-Chef Sünkel ist nicht davon angetan - eine Kombination aus Aufnahmeprüfung und Aufnahmegespräch hielte er für geeigneter.