Troika zu Griechenland

Grünes Licht für nächste Hilfstranche

Die von Griechenland dringend benötigte neuerliche Milliarden-Hilfe könnte nach Ansicht der Experten-Troika von EU, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds Anfang November überwiesen werden. Das haben die Troika-Kontrolleure bekannt gegeben.

Abendjournal 11.10.2011

Bankrott vorerst abgewendet

Der drohende Bankrott des hochverschuldeten Landes wäre damit vorerst abgewendet. Allerdings müssen die Finanzminister der Euroländer und der Währungsfonds den aktuellen Überprüfungsbericht der Troika noch billigen.

Ziele für 2011 nicht zu erreichen

Die Experten der EU Kommission, der Europäischen Zentralbank und des IWF sind mit der griechischen Regierung die Zahlen durch gegangen und kommen zu dem Ergebnis, dass die angepeilten Ziele für das laufende Jahr 2011 verfehlt werden. Das liege einerseits an einem weiteren Einbruch der Wirtschaft, andererseits aber an ungenügender Umsetzung der Sparziele, steht in dem Bericht.

Experte für 2012 optimistischer

Für 2012 sind die Prüfer vorsichtig optimistisch, dass das Land wieder auf einen Pfad der Erholung zurückkehren kann, vor allem mit den zuletzt beschlossenen weiteren Einschnitten im Öffentlichen Dienst. Erst 2013 und 2014 könnte es dann wieder ein Wachstum geben, schätzen die Experten, allerdings nur durch zusätzliche Anstrengungen.

Strukturreformen und Privatisierungen

So müssen mehr Strukturreformen in den geschützten Bereichen umgesetzt werden, auch die Privatisierung von Staatseigentum muss beherzter angegangen werden. Das Land braucht vor allem zwei Dinge: private Investitionen und Wachstum. Diese lassen sich schlecht voraus berechnen. Dass mittelfristige Prognosen über mehrere Jahre derzeit sehr unsicher sind, hat man an der Verschlechterung der Zahlen seit Mitte dieses Jahres gesehen.

Nächste Hilfstranche wird ausbezahlt

Doch immerhin wird die nächste Tranche wohl ausgezahlt, die IWF Führung und die Euro Finanzminister müssen das allerdings noch absegnen. Damit gewinnt nicht nur Griechenland, sondern vor allem der Rest Europas mehr Zeit, sich Lösungen für die Schuldenkrise auszudenken.

Griechischer Finanzminister zufrieden

Der griechische Finanzminister zeigte sich heute sehr glücklich mit dem Expertenbericht. Für die Griechen ist es wichtig, dass die bisherigen Bemühungen anerkannt werden. Denn sie sind für die Bürger schmerzlich spürbar, auch wenn der Fortschritt von außen gesehen gering sein mag.