Teheran dementiert

Washington: Iran plante Anschlag

Die USA werfen dem Iran vor, einen Mordanschlag auf den saudi-arabischen Botschafter in Washington geplant zu haben. Ein Verdächtiger ist bereits festgenommen worden. Der Iran weist im Gegenzug alle Vorwürfe zurück.

Morgenjournal, 12.10.2010

"Werden Iran zur Verantwortung ziehen"

Die Vorwürfe wiegen schwer. Der Iran habe Mitgliedern der mexikanischen Drogenmafia 1,5 Millionen Dollar für einen Bombenanschlag auf den saudi-arabischen Botschafter Adel Al-Jubeir angeboten. Justizminister Eric Holder: "Diese Verschwörung wurde vom Iran erdacht, finanziert und gesteuert. Das ist eine ungeheure Verletzung amerikanischer und internationaler Gesetze. Die USA werden den Iran dafür zur Verantwortung ziehen." Auf konkrete Maßnahmen hat sich Holder nicht festgelegt.

Bombe in Restaurant geplant

Bei dem festgenommenen Verdächtigen handelt es sich um einen 56-jährigen amerikanischen Staatsbürger iranischer Abstammung, ein zweiter Mann befindet sich noch auf freiem Fuß. FBI-Direktor Robert Mueller zum mutmaßlichen Attentatsplan: "Es klingt wie ein Hollywood Film, hätte aber viele Menschenleben gekostet." Demnach hätte der saudi-arabische Botschafter bei einem Besuch in einem Restaurant mit einer Bombe in die Luft gesprengt werden sollen.

Weitere Sanktionen möglich

Außenministerin Hillary Clinton spricht von der Möglichkeit, dass der vereitelte Anschlag weitere internationale Maßnahmen zur Isolation des Iran auslösen könnte. Die USA halten den Iran für einen der maßgeblichen Drahtzieher des internationalen Terrors. Darüber hinaus wurden bereits mehrfach Wirtschaftssanktionen gegen das Land verhängt, um den Iran zur Aufgabe seines umstrittenen Atomprogramms zu zwingen.

Iran dementiert

Die Regierung in Teheran weist alle Vorwürfe zurück: Die Vereinigten Staaten versuchten einmal mehr, von den Problemen im eigenen Land abzulenken.