Nach Atom-Bericht der IAEA
Neue Sanktionen gegen Iran unwahrscheinlich
Mit einer deutlichen Verschärfung ihrer Sanktionen gegen das iranische Regime wollen die Regierungen der Europäischen Union auf den jüngsten Iran-Bericht der Internationalen Atomenergieorganisation reagieren. Alain Deletroz, Vizepräsident der der außenpolitischen Forschungseinrichtung International Crisis Group, sieht die Möglichkeiten allerdings beschränkt.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 10.11.2011
Alain Deletroz im Gespräch mit
Nach dem Bericht der Atomenergie-Behörde IAEA zur Gefahr einer Atombombe des Iran will die EU härtere Sanktionen gegen den Iran durchsetzen. Deutlich wie nie zuvor hatte die IAEA auf eine mögliche militärische Dimension des iranischen Atomprogramms hingewiesen. Nach dem Bericht hat der Iran bis vor kurzem an Atomwaffen gearbeitet, und tut es vielleicht immer noch. Der Iran bestreitet aber weiterhin jede Absicht, die Atombombe zu bauen. Der UNO-Sicherheitsrat wird wohl nichts dagegen unternehmen. Russland und China halten aus Eigennutz dem iranischen Regime die Stange. Sie wollen keine Strafen gegen Teheran und würden ihr Veto einlegen.
Auch Alain Deletroz, Vizepräsident der der außenpolitischen Forschungseinrichtung International Crisis Group, sieht die Möglichkeit neuer Sanktionen beschränkt. Vier Wellen davon hat es bereits gegeben. Deletroz meint auch, man könne den Iran nicht davon abhalten, sich selbst mit Atomenergie zu versorgen.
Alain Deletroz ist Donnerstag Abend auch Gast in ORF III, in der Diskussionssendung Inside Brüssel zu der ORF-Brüssel-Korrespondent Raimund Löw EU-Abgeordnete und internationale Journalisten lädt: 20 Uhr 15, ORF III.