Assad will Beobachter ins Land lassen
Arabische Liga: Syrien gibt Druck nach
Der syrische Präsident Bashar al-Assad hat die Entsendung von Beobachtern nach Syrien grundsätzlich gebilligt und gibt damit einer Forderung der Arabischen Liga nach. Diese hat auch ein ultimatives Ende der Gewalt verlangt. Am Freitag ist es in vielen syrischen Städten wieder zu blutigen Auseinandersetzungen gekommen.
27. April 2017, 15:40
Abendjournal, 18.11.2011
Verena Gleitsmann
Ausschreitungen nach Freitagsgebet
Die Freitagsgebete in den Städten Homs, Hama und Damaskus waren auch am Freitag wieder von Schusswechseln zwischen den Demonstranten und den syrischen Sicherheitskräften überschattet. Sechs Menschen sind dabei getötet worden, darunter auch ein Jugendlicher.
Arabische Liga: Ultimatum endet
Das sind Ereignisse, die den syrischen Präsidenten al-Assad noch mehr unter Druck setzen. Denn morgen endet das Ultimatum der Arabischen Liga, die Assad drei Tage Zeit gegeben hat, um ein von ihnen entworfenes Protokoll zu unterzeichnen. Darin wird verlangt, dass die Gewalt gegen friedliche Demonstranten sofort beendet wird und Panzer aus den Städten abgezogen werden.
Frankreich: "Syrische Regierung gescheitert"
Auch die Türkei und Frankreich haben sich heute für ein härteres Vorgehen gegen Syrien ausgesprochen. Frankreich hat die syrische Regierung für gescheitert erklärt. Es sei für die Führung von Präsident Baschar el Assad "zu spät", weiter an der Macht zu bleiben, sagte Außenminister Alain Juppé am Freitag bei einem Besuch in Ankara.
Premierminister François Fillon warf Assad bei einem Besuch in Moskau vor, die Appelle der internationalen Gemeinschaft "überhört" und die "Massaker" an der eigenen Bevölkerung fortgesetzt zu haben.
Politische Beobachter glauben allerdings an ein Ablenkungsmanöver. Sie vermuten, dass Assad nur Zeit schinden will. Sollte Damaskus bis morgen keine Stellungnahme abgegeben haben, wollen auch die arabischen Länder wirtschaftliche Sanktionen gegen Syrien verhängen.