Vorbilder und Wünsche der Beteiligten
Wege zum Uni-Zugang
Wie soll man den Zugang zu den österreichischen Universitäten regeln? Nach dem Spruch der Schlichtungskommission in Sachen Wirtschaftsuni-Budget ist in der politischen Diskussion eine gewisse Pattstellung eingetreten. Die Vorstellungen liegen derzeit weit auseinander.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 30.11.2011
Die SPÖ will weiterhin keine Zugangsregelungen, der ÖVP-Wissenschaftsminister Töchterle und die Rektoren meinen aber, dass daran kein Weg vorbei führen wird, weil die Unis an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Mittwochabend diskutieren darüber und andere Uni-Themen ab 18.30 Uhr "Im Klartext" Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle und die Rektorin der Akademie der Bildenden Künste Eva Blimlinger.
Keine Studiengebühren in Österreich
Geld oder Qualität: eines von beiden dient fast überall auf der Welt als Kriterium für den Uni-Zugang. Österreich hat weder allgemeine Studiengebühren noch generelle Aufnahmeverfahren, außer in Medizin und an den Kunstunis, und ist damit eher eine Ausnahme.
Numerus Clausus unerwünscht
Wo aber sind die Alternativen? Den klassischen Numerus Clausus wie in Deutschland will hierzulande kaum jemand, weil Schul-und Maturanoten wenig über die Befähigung zum Hochschulstudium aussagen.
Studieneingangsphase verschärft
Die Studieneingangsphasen, die es in Österreich ja schon gibt, waren bisher weitgehend zahnlos, bringen aber immerhin in Massenfächern wie Psychologie viele Studierende zum frühzeitigen Ausstieg, die sich etwas anderes von ihrem Fach erwartet haben.
Seit Herbst 2011 gilt allerdings die verschärfte Studieneingangs- und Orientierungsphase, bei der man nach nur einer negativen Prüfungswiederholung lebenslang für sein Wunschstudium an der jeweiligen Universität gesperrt sein kann - in den Augen vieler Studierenden und Lehrenden-Vertreter eine Zumutung.
Modell Darlehen
Ohne Gebühren von aktiven Studierenden einzuheben kommt das sogenannte "Australische Modell" aus, es ist eine Form von Darlehen an die Studierenden, das sie dann später als gutverdienende Akademikerinnen und Akademiker zurückzahlen - eine Variante, die einige Rektoren bevorzugen.
Für freie Entscheidung
Apropos Rektoren: Die meisten von ihnen wollen, dass sich die Universitäten selbst aussuchen können, ob sie Studiengebühren einheben oder Zugangsphasen einführen. Bei aller Autonomie der Hohen Schulen ist das noch in der Zuständigkeit des Nationalrats.