Analyst Brezinschek sieht Vorteile
S&P-Vorstoß soll EU wachrütteln
Den Ratingagenturen wird zunehmend vorgeworfen, sie analysieren nicht, sie machen Politik. Der Chefanalyst der Raiffeisenbank International, Peter Brezinschek, wertet das nicht als Politik machen, sondern als Unterstützung für den Reformkurs, den Merkel und Sarkozy an diesem Wochenende durchbringen wollen.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 06.12.2011
Der Chefanalyst der Raiffeisenbank International, Peter Brezinschek, im Ö1 Interview,
Die Reaktionen der Finanzmarktanalysten auf den Warnschuss von Standard & Poor's klaffen weit auseinander. Während die Einen empört von einer expliziten Drohung sprechen und laut nach einer scharfen Regulierung des Ratingmarktes rufen, gibt es Stimmen, die auch positive Aspekte sehen. Für den Chefanalysten der Raiffeisenbank International, Peter Brezinschek, ist die Drohung der Rating-Agenturen nicht so negativ zu sehen, wie es die Politiker in ersten Reaktionen getan haben. Brezinschek sieht das mehr als eine Unterstützung für den Reformkurs, den die deutsche Kanzlerin Merkel und der französische Präsident Sarkozy beim EU-Gipfel an diesem Wochenende durchbringen wollen.
Brezinschek meint auf die Frage, warum die Rating-Agenturen politisch agieren: die Rute solle für all jene ins Fenster gestellt, werden, die einen Strukturwandel in der Europäischen Union weiter verhindern wollen.