Unmut über Großbritannien

EU-Gipfel beschließt Euro-Rettung

In Brüssel ist der EU-Gipfel der 27 EU-Staats- und Regierungschefs zu Ende gegangen – mit einer Einigung der EU-Staaten auf einen Vertrag, der die Mitgliedsstaaten zu strengeren Haushaltsregeln verpflichtet. Lediglich Großbritannien will sich den Plänen nicht anschließen.

Abendjournal, 09.12.2011

Aus Brüssel,

Unverständnis über London

David Cameron ist hart geblieben. Anders als die restlichen 26 Mitgliedsstaaten der EU will der britische Premierminister nichts von einem neuen Vertrag wissen. In Brüssel stößt dieses Verhalten auf wenig Verständnis, auch bei Bundeskanzler Werner Faymann: es sei keine große Stunde der EU im Sinne des Teamgeistes gewesen.

Erfolg für Merkel

Für die deutsche Kanzlerin Angela Merkel ist der neue Vertrag der 26 EU-Staaten aber trotz der Absage Großbritanniens einen wichtiger Schritt zu einem dauerhaft stabilen Euro: der Durchbruch zu einer Stabilitätsunion sei jetzt geschafft.

Der ausformulierte Vertrag der EU-26 soll spätestens im März stehen. Dann müssen die nationalen Parlamente über den Vertrag entscheiden.

Sofortmaßnahmen gegen die Krise

Der Gipfel bringt aber auch eine Reihe an Sofortmaßnahmen, um die Krise in Europa zu bewältigen. Der internationale Währungsfonds soll von den europäischen Zentralbanken zusätzliche 200 Milliarden Euro bekommen, um krisengeschüttelte Eurostaaten künftig besser unterstützen zu können. Außerdem soll der Europäische Stabilitätsmechanismus um ein Jahr vorgezogen werden, und eine Zeit lang parallel zu dem bisherigen Euro-Rettungsschirm EFSF laufen.