Von Aa1 auf Aa3

Moody's stuft Kreditwürdigkeit Belgiens herab

Die Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit Belgiens herabgestuft. Moody's begründete den Schritt am Freitag mit der Tatsache, dass es Euro-Ländern mit einem relativ hohen Schuldenstand wie Belgien zunehmend schwer falle, sich an den Märkten Geld zu beschaffen.

Morgenjournal, 17.12.2011

Aus Brüssel,

Ausblick negativ

Wieder einmal geben die Ratingagenturen den Ton an - nur eine Woche nach dem letzten Eurorettungs-Gipfel stuft Moody’s die Kreditwürdigkeit Belgiens herab, und zwar gleich um zwei Stufen von Aa1 auf Aa3. Und der Ausblick ist negativ. Belgien hat mit fast 100 Prozent einen relativ hohen Schuldenstand in der Eurozone, die Maastricht-Kriterien erlauben 60 Prozent. Eine weitere Ursache für die Herabstufung ist die kürzlich erfolgte Rettung der franko-belgischen Großbank Dexia, die 4 Milliarden Euro kostet. Ein massiver Rückschlag - denn Belgien hat erst vor 2 Wochen eine neue Regierung gebildet. Eineinhalb Jahre hat das Land dafür gebraucht.

Frankreich vorbeigeschrammt

Doch nicht nur Moody’s sondern auch die Ratingagentur Fitch hat zum Auftakt des Wochenendes schlechte Nachrichten für die Eurozone. Sie droht Belgien, Spanien, Slowenien, Italien, Irland und Zypern in den kommenden Wochen mit der Herabstufung. Frankreich kann hingegen fürs erste aufatmen. Es bleibt ein Triple A-Land. Allerdings stuft Fitch den Ausblick auf negativ.

Ohrfeige für Euro-Zone

Die Ratingagenturen verpassen der Eurozone damit eine massive Ohrfeige - und vernichten damit auch das Ergebnis des jüngsten Eurorettungsgipfels. Die Schuldenkrise - so die Analyse von Fitch - sei mit den Beschlüssen weder technisch noch politisch zu erreichen.

Dennoch hält Europa an seiner Strategie fest: Noch am Dienstag sollen die Verhandlungen der 26 EU-Länder um den neuen Fiskal-Pakt beginnen. Großbritannien ist ja nicht dabei. Spätestens im März soll das Abkommen, das mehr Haushaltsdisziplin vorschreibt, unterschriftsreif sein.