Vorstoß der Wirtschaftskammer

Frauenpensionsalter ab 2014 angleichen

Die Vorstöße, das Frauenpensionsalter früher als geplant von 60 auf 65 Jahre zu bringen, häufen sich. Wirtschaftskammer-Generalsekretärin Anna-Maria Hochhauser macht nun einen besonders radikalen Vorschlag: Schon in zwei Jahren sollte die Anhebung des Antrittsalters für Frauen beginnen - es sollte also ab 2014 steigen, nicht erst ab 2024.

Mittagsjournal, 29.12.2011

Wirtschaftskammer-Generalsekretärin Anna-Maria Hochhauser im Gespräch mit Astrid Plank

Zehn Jahre früher

Die Angleichung des Pensionsalters sei nicht nur im Interesse des Staatshaushalts, sondern auch in dem der Frauen selbst, meint Hochhauser im Ö1 Interview. Denn früher in Pension zu gehen bringe nur Nachteile: Das Lebenseinkommen sei geringer und auch die Pension für die Frauen. Daher sollte die Angleichung des Pensionsantrittsalter um zehn Jahre früher beginnen als geplant, nämlich ab 2014, und bis 2024 bereits abgeschlossen sein, schlägt Hochhauser vor. Dieser Zeitraum müsste nach Ansicht Hochhausers auch ausreichen, um den Vertrauensschutz zu wahren und die Lebensplanung betroffener darauf einzustellen.

Kein Problem mit dem Arbeitsmarkt

Seit dem Zeitpunkt, zu dem die Regelung erlassen wurde, nämlich 1992, habe sich vieles geändert, so Hochhauser. Damals habe es andere Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gegeben. Auch die Lebenserwartung habe sich verändert. Und man müsse den Frauen auch die Chance geben, mit einer entsprechenden Pensionshöhe in Pension zu gehen. Was die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt betrifft, macht sich die Wirtschaftskammer-Generalsekretärin "keine Sorgen". Es kämen in den nächsten Jahren weniger junge Leute auf den Arbeitsmarkt, zudem klage die Wirtschaft ständig über Facharbeitermangel.