Nachholbedarf bei Langversion

Kurze Väterkarenz immer beliebter

Als Vater bei seinem Kind zuhause zu bleiben ist für immer mehr Männer zumindest zeitweise ein Thema. Vor allem die neuen einjährigen Kurzformen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, wie eine Auswertung aus dem Familienministerium zeigt.

Morgenjournal, 30.12.2011

Kurzvarianten bevorzugt

Sowohl beim einkommensabhängigen Kindergeld als auch bei der entsprechenden Pauschalvariante ist fast jeder dritte Mann eine Zeit lang beim Nachwuchs zu Hause. Für Familienminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) hat sich die Einführung dieser neuen Modelle damit ausgezahlt. Fast jeder dritte Vater im Kurzzeitmodell nützt die Möglichkeit, zwei Monate bei seinem Kind zu bleiben.

Kostenfrage

Mit ein Grund für die höhere Beteiligung der Väter ist auch die Höhe des Kinderbetreuungsgeldes. Beim einkommensabhängigen Modell sind es bis zu höchstens zwei Tausend Euro pro Monat, beim Pauschalmodell immerhin fast Tausend Euro. Damit wird es auch für Besserverdiener interessant bei ihren Kindern zu Hause zu bleiben. Für Mitterlehner spiegeln die steigenden Zahlen aber auch einen Wandel in der Gesellschaft wieder. Väter in Karenz würden nicht mehr scheel angesehen.

Noch immer Nachholbedarf

Bei den Kurzformen hat die Regierung ihr Ziel einer höheren Väterbeteiligung bereits erreicht, bei den Langformen, also der dreijährigen Bezugsdauer, nicht. Hier sind erst zwölfeinhalb Prozent der Väter eine Zeitlang bei ihren Kindern zu Hause. Hier wird sich aber auch in den nächsten Jahren etwas ändern, glaubt Mitterlehner. Mit ein Grund für die geringere Beteiligung ist wohl auch hier das niedrigere monatliche Kinderbetreuungsgeld. 436 Euro sind es derzeit pro Monat.