Erklärung des Militärrats
Kein Kurswechsel in Nordkorea
In Nordkorea heißt die Devise nach der Beisetzung Kim Jong Ils: weitermachen wie bisher. Es werde unter der neuen Führung von Kim Jong Un keinen Kurswechsel geben, heißt es in einer Erklärung des obersten Militärrats, einer der wichtigsten Entscheidungsgremien in dem kommunistischen Land. Eine klare Ansage an den Westen.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 30.12.2011
Hetzen gegen den Süden
Vor allem gegen den Nachbarn Südkorea wird gehetzt. Dem Süden wird Vergeltung für unverzeihliche Fehler angekündigt. Es werde keinerlei Beziehungen zum Verräter Lee Myung Bak und seiner Gruppe geben, so die nationale Verteidigungskommission. Gemeint ist Südkoreas Präsident Lee, der eine harte Haltung gegen den kommunistischen Norden einnimmt, vor allem nach zwei Zwischenfällen im Vorjahr. Da hat Nordkoreas Küstenartillerie eine südkoreanische Insel beschossen und der Süden macht den Norden auch für den Untergang eines seiner Kriegsschiffe verantwortlich. Insgesamt sind dabei fünfzig Menschen ums Leben gekommen. Lee hat im vergangenen Jahr alle Hilfslieferungen an den kommunistischen Norden einstellen lassen.
Reibungsloser Machtwechsel
Auch beim umstrittenen Atomprogramm dürfte Nordkorea seine harte Haltung nicht so schnell aufgeben. Vor über zwei Jahren hat das Regime in Pjöngjang die Sechs-Parteien-Atomgespräche verlassen, an denen die USA, Russland, China, Japan und Südkorea teilgenommen haben. Ziel war und ist es noch immer, dass die unberechenbare Führung in Pjöngjang das Atomprogramm aufgibt. Schon in den vergangenen Jahren hat der verstorbene Machthaber Kim Jong Il sich kleine Entspannungsschritte auf der koreanischen Halbinsel immer abkaufen lassen, meist hat Kim Jong-il so wie jetzt dann wieder mit Säbelrasseln geantwortet. Nach der heutigen Erklärung kann man davon ausgehen, dass Kim Jong Un die Politik seines Vaters zunächst weiter fortsetzen wird. Die heutige schriftliche Erklärung macht aber auch eines klar, der Machtwechsel zur dritten Generation der Kims verläuft derzeit reibungslos.