"BIld" widerspricht dem Präsidenten

Wirbel um Wullff ebbt nicht ab

Die abendliche Erklärung des deutschen Bundespräsidenten Christian Wulff hat nicht ganz die erwünschte Wirkung erzielt: Die Kommentare der Zeitungen lassen klar erkennen, dass die Affäre damit nicht aus der Welt geschafft ist. Noch dazu widerspricht die "Bild"-Zeitung der Darstellung des Bundespräsidenten.

Morgenjournal, 5.1.2012

Berlin-Korrespondentin Maria Seifert im Gespräch mit Fabio Polly

Unfreundliche Presse-Reaktionen

Die Reaktionen der Presse auf die Aussagen Wulffs sind nicht gerade freundlich: "Das war wohl nichts" (Spiegel Online), "Wulff tut sich echt Leid" (TAZ), "Ich lerne noch" (Berliner Zeitung") und "Wulff stellt sich - aber reicht das wirklich (Bild). Außerdem widerspricht die "Bild"-Zeitung der Darstellung Wulffs. Es sei nicht um eine Verschiebung des Artikels über Wulffs Hausfinanzierung gegangen, sondern ganz klar darum, ihn zu verhindern. Dabei sollen sogar Worte wie "Krieg führen" gefallen sein.

Transparenz und Schweigen

Wulff will seine Glaubwürdigkeit nun durch Transparenz herstellen und hat angekündigt, alle Daten zum Hauskauf ins Internet zu stellen. Dennoch wäre damit noch nicht alles ausgestanden: Seine günstigen Kreditkonditionen werden im Februar noch den Prüfungsausschuss der Bank beschäftigen. Sollte sich die Lage dennoch beruhigen, wird Wulff versuchen, seine drei restlichen Amtsjahre als Bundespräsident möglichst unaufgeregt auszusitzen. Auch CDU-Chefin Angela Merkel wird wohl das tun, was sie bisher in der Affäre um Wulff auch gemacht hat: Schweigen.