Wirtschaftsboom und Mega-Events

Brasilien wirbt um Einwanderer

Brasilien ist 2014 Gastgeber der Fußball-WM und 2016 der Olympischen Spiele. Bereits seit einigen Jahren boomt die Wirtschaft und zieht ausländische Einwanderer ein. Während noch in den 90er Jahren Brasilianer nach Europa einwanderten mit der Hoffnung auf eine bessere Zukunft, sind es nun Europäer, US-Amerikaner, Inder und Afrikaner, für die Brasilien das neue El Dorado ist.

Morgenjournal, 28.1 2012

Aus Brasilia,

Ansturm ist groß

Brasilien, das ist Karneval, Bossa Nova und traumhafte Strände. Es ist aber auch eine der aufstrebendsten Volkswirtschaften, die kürzlich Großbritannien überholte und heute die sechststärkste Wirtschaftsmacht der Welt ist. Brasiliens Erfolg zieht magisch an. Allein während der ersten sechs Monate des vergangenen Jahres stieg die Zahl der Ausländer, die in Brasilien ein Arbeitsvisum beantragt haben, um rund 50 Prozent auf knapp 1,5 Millionen Menschen.

Einer von ihnen ist der junge spanische Architekt David Galipienzo: „Von 800.000 Wohnungen pro Jahr, werden heute in Spanien nur noch 100.000 gebaut, während Brasiliens Immobilienmarkt exponentiell wächst. Es ist naheliegend, dass es einem in ein Land zieht, wo man gute berufliche Aussichten hat.“ (España cayo mas o menos de 800.000 viviendas por ano para menos de 100.000 y Brasil hoy en dia esta multiplicando su parque de inmobiliaro de forma exponencial. O sea venir por un pais donde que tem um bon futuro laboral afeito muito.)

Facharbeiter dringend gesucht

Über 60.000 Spanier hat Brasilien im letzten Jahr aufgenommen und rund 300.000 Portugiesen. Jetzt bereitet die brasilianische Regierung ein neues Gesetz vor, um die Visabestimmungen für hochqualifizierte ausländische Fachkräfte zu erleichtern. Laut des Nationalen Industrie-Verbandes ist der Mangel an gut ausgebildeten Arbeitskräften eines der größten Defizite der brasilianischen Wirtschaft und betrifft 69 Prozent aller Industriebetriebe.

Giuliano Regis Nogueira von der brasilianischen Hotel-Industrie erklärt: „Wir müssen noch viel aufbauen. Gebäude bauen, eine öffentliche und private Infrastruktur schaffen. Dafür brauchen wir ausgebildete Arbeiter. Aufgrund der Weltmeisterschaft und der Olympischen Spiele, wird die Welt über Brasilien reden. Es ist ein wichtiger Augenblick für das Land, den wir gut zu nutzen wissen sollten, damit Brasilien gerade im internationalen Tourismus-Bereich einen großen Sprung nach vorne macht.“ (Temos que fazer unos deberes, casas, fazer umas nosas obras, infraestructuras publicas y privadas, has nos calificacoes y capatacao da mano de obra para aprovetar ese momento singular da copa onde Brasil estara na platicara do mundo, todo. Es um momento muito especial que nos temos que saber aprovetar com maior competencia posibel para que Brasil ahí da um grande salto no turismo internacional.)

Europa ist Out – Brasilien In

Aus den USA, Europa, Indien oder China kommen jene, die Brasilien zum El Dorado erklärt haben.
Der spanische DJ Alejandro ist mit einem Touristenvisum eingereist und will in Brasilien bleiben. Einen Job hat er noch nicht. 600.000 Ausländer haben wie Alejandro keine Arbeitserlaubnis.

Doch zurück nach Spanien, will der 27-Jährige nicht. „Die Fröhlichkeit, die wir Spanier hatten ist weg, die Menschen sind besorgt, klammern sich an ihre Jobs oder finden erst keine. Da ist es doch naheliegend, dass wir unser Glück woanders suchen. Einst hat Spanien viele Einwanderer aufgenommen. Man sollte immer dahin gehen, wo es besser ist, warum sollte man dort bleiben, wo man leidet?“ (la alegria en España que habia antes, la gente esta preocupada, se agarran a los trabajos que tienen, muchos les costa conseguir trabajos, es normal que la gente busque afuera igual que España ha recojido mucha gente o otros años ha pasado, pues es normal hay que ir donde las cosas estan mejor, para que nos vamos a quedar ahí sufriendo.)

Europa ist Out – Brasilien In, ein Spruch, den man in Zukunft noch immer häufiger hören wird.