Ambulanzen und Ärzte vernetzen
Stöger: Annäherung bei Gesundheit
Bei der geplanten Gesundheitsreform zeichnet sich eine leichte Annäherung ab. Zwar nicht die große angepeilte Spitalsreform, bei der das gesamte Gesundheitsangebot besser aufeinander abgestimmt werden soll, aber zumindest eine bessere Zusammenarbeit von Spitals-Ambulanzen und niedergelassenen Ärzten.
8. April 2017, 21:58
Mit der Zusammenarbeit soll erreicht werden, dass die Patienten - und damit die Kosten - nicht mehr dem jeweils anderen zugeschoben werden. Das könnte Kosten sparen und mehr Qualität für die Patienten bringen. Allerdings gibt es erste eine Grundsatz-Einigung, schwierige Details sind noch offen.
Mittagsjournal, 2.2.2012
Erster Erfolg
Kein Durchbruch, aber zumindest eine Annäherung gibt es bei der geplanten Gesundheitsreform. Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) sieht einen ersten Erfolg seiner Bemühungen. Es sei nach einem Jahr ein wichtiger Schritt.
Geplant ist, dass sich künftig Spitalsambulanzen und niedergelassene Ärzte besser abstimmen, indem etwa ein zu reichhaltiges Angebot während des Tags reduziert, dafür die Ordinations-Öffnungszeiten erweitert werden. Allerdings gibt es erst eine Grundsatzeinigung, dass diese bessere Abstimmung des Gesundheits-Angebots angestrebt wird. Das wichtige und wahrscheinlich entscheidende Thema, wer künftig über die Finanzen entscheidet ist noch offen.
Spitäler sind Last für Länder
Die Finanzen dürften auch der Grund für die jetzige Annäherung sein, nach jahrelangen erfolglosen Bemühungen. Denn Hintergrund dieser Annäherung sind die stetig steigenden Kosten im Gesundheitsbereich, vor allem für die Spitäler. Und die treffen vor allem die Bundesländer als Spitalserhalter.
Denn Sozialversicherung und Bund zahlen nur einen Fixbetrag der Kosten, unabhängig davon wie hoch das finanzielle Minus der Spitäler ist. Und je mehr die Länder zahlen müssen, desto höher wird der Kostendruck und desto größer wird die Reformbereitschaft. Allerdings dürfen diese ersten Reformschritte noch etwas dauern, wahrscheinlich noch zwei Jahre bis 2014, falls es bis dahin auch Einigkeit in den Details gibt. Je früher, desto lieber, sagt Gesundheitsminister Alois Stöger.
Fekter schweigt
Neben dem SPÖ-Gesundheitsminister sitzt auch Finanzministerin Maria Fekter von der ÖVP in der Steuerungs-Gruppe. Von ihr heißt es lediglich, dass sie laufende Verhandlungen nicht kommentiere.
Reaktionen positiv
Es ist also eine erste Grundsatzeinigung: das entscheidende Thema, wer künftig was zahlen soll, ist noch offen. Von einem Durchbruch zu sprechen, sei deshalb noch zu früh, warnt in einer ersten Reaktion Hauptverbands-Präsident Hans-Jörg Schelling. Auch er aber spricht von einer Annäherung, ebenso wie Ärztekammer-Präsident Walter Dorner. Dieser begrüßt die Bemühungen, die Aufgaben im Gesundheitsbereich neu zu verteilen, fordert gleichzeitig aber auch, die Ärzte bei weiteren Reformschritten stärker einzubeziehen.