Friedensmission statt Beobachtermission
Arabische Liga: UNO-Soldaten nach Syrien
Jetzt sind bei der Lösung des Syrien-Konflikts wieder die Vereinten Nationen gefordert. Nach dem Scheitern der Beobachtermission in Syrien plant die Arabische Liga eine gemeinsame Friedensmission mit UN-Blauhelmen. Zudem will sie bestehenden Sanktionen konsequenter durchsetzen.
27. April 2017, 15:40
Morgenjournal, 13.2.2012
Elisabeth Manas
"Syrien ist Schande für arabische Welt"
Die Arabische Liga glaubt offenbar nicht mehr an diplomatische Möglichkeiten, um der Gewalt in Syrien Einhalt zu gebieten. Vor allem Saudi-Arabien macht Stimmung für eine schärfere Gangart. Er wolle die schrecklichen Bilder aus Syrien nicht mehr sehen, erklärte der saudi-arabische Außenminister Saud Al-Faisal. Das Blutvergießen in Syrien sei eine "Schande für die ganze arabische Welt".
Mehr Unterstützung für Opposition
Die Worte Al-Faisals fallen auf fruchtbaren Boden. In einer beispiellosen Entscheidung forderte der arabische Staatenbund die Vereinten Nationen dazu auf, eine Friedenstruppe nach Syrien zu entsenden. Und auch die Mitgliedsländer der Arabischen Liga wollen die Opposition im Land stärker unterstützen und die diplomatischen Beziehungen zum Assad-Regime abbrechen.
Ende der Beobachtermission
Die von Anfang an erfolglose Beobachtermission der Arabischen Liga wurde offiziell für beendet erklärt. Damit gibt die Liga den Ball zurück an den UNO-Sicherheitsrat. Dort dürfte eine Friedensmission, besonders wenn sie bewaffnet sein sollte, kaum eine Chance haben, das Veto von Russland und China zu überstehen. Syrien hat an der Sitzung Liga nicht teilgenommen, deren Beschlüsse aber sofort zurückgewiesen.
Al-Qaida-Kämpfer nach Syrien
Die syrische Opposition will nun endlich Taten sehen. "Wir brauchen Hilfe, auch humanitäre, aber wir hören nur Erklärungen", so einer der Rebellen. Unterstützung bekommen sie nun dafür von anderer Seite. Ayman al-Zawahiri, der Führer des Terrornetzwerks al-Qaida, erklärte sich mit den Assad-Gegnern solidarisch. Angeblich sollen Kämpfer der al-Qaida -Kämpfer dem Irak schon auf dem Weg nach Syrien sein.