Armee stürmt Hochburg der Aufständischen
Blutvergießen in Syrien geht weiter
Das Blutvergießen in Syrien geht weiter. Aus der syrischen Oppositionshochburg Homs dringen dramatische Bilder und Berichte nach außen. Nach fünftägigen Angriffen sollen Teile der Stadt von syrischen Truppen gestürmt worden sein, andere liegen weiter unter schwerem Beschuss. Allein am Mittwoch sollen über 60 Menschen getötet worden sein.
27. April 2017, 15:40
Abendjournal, 8.2.2012
Stadt von Panzern umzingelt
Aktivisten schmuggeln weiter Handyvideos nach außen. Eines trägt das Datum von Mittwoch.
Die ganze Stadt ist von Panzern umzingelt, berichtet dieser Bewohner. "Das Regime hat uns völlig abgeschnitten, kein Telefon, nichts. Wir benützen Satelliten-Internet", heißt es darin.
BBC-Reporter Paul Wood, bis Dienstag in Homs, sagt, der Beschuss sei stark wie nie. Kinder sollen getötet worden sein, Milizen des Regimes sollen in der Stadt sein, in Häuser eindringen und Menschen umbringen. Das Regime hat offenbar beschlossen, Bewaffneten und Unbewaffneten Aufständischen den Garaus zu machen.
Die eingesperrten Bewohner seien terrorisiert. Gerüchte, dass in einem Krankenhaus 18 Frühgeborene wegen Strommangels gestorben seien, zeigten - wahr oder nicht wahr -, wie verzweifelt die Lage sei.
Starke Worte von UNO-Kommissarin Pillay
Homs ist die Hochburg der Aufständischen. Neben friedlichen Demonstranten haben sich hier Deserteure der "freien syrischen Armee" verschanzt, und auch Kämpfer aus anderen islamischen Staaten.
Starke Worte fand die UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay. Sie sei entsetzt über die offenbar wahllosen Attacken der syrischen Armee auf Wohngebiete. Die Unfähigkeit des UNO-Sicherheitsrates, sich auf starke gemeinsame Aktionen zu verständigen, scheine die syrischen Regierung ermutigt zu haben, die eigene Bevölkerung zu massakrieren, um die Opposition zu zerbrechen, sagte Pillay in Genf.