Syrien-Kurs der Großmächte erregt Ärger
Russland und China verteidigen Veto
Die Blockade der Syrien-Resolution im UNO-Sicherheitsrat hat die Welt entsetzt. Am Pranger stehen Russland und China, die beiden Länder haben verhindert, dass die Gewalt in Syrien mit zahlreichen Toten ausdrücklich verurteilt wird. Auch am Montag gab es bei Protesten in der Oppositionshochburg Homs wieder 50 Tote.
27. April 2017, 15:40
Mittagsjournal, 6.2.2012
Markus Müller berichtet aus Moskau
"Grenze der Hysterie"
Russland hat die Kritik an seiner Blockade der Syrien-Resolution erneut scharf zurückgewiesen. Einige Reaktionen auf das russische Veto gegen den Resolutionsentwurf im Weltsicherheitsrat seien an der "Grenze der Hysterie", kritisierte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Montag.
Lawrow warf der internationalen Gemeinschaft vor, mit der Abstimmung nicht gewartet zu haben, bis er sich selbst ein Bild von der Lage in Syrien gemacht habe. Lawrow reist an diesem Dienstag nach Damaskus.
Mittagsjournal, 6.2.2012
Jörg Winter berichtet aus Peking
Entwurf für China zu einseitig
Auch China hat sein Veto im UNO-Sicherheitsrat verteidigt. Der Resolutions-Entwurf sei einseitig gewesen, hätte die Situation nur noch komplizierter gemacht. Chinas Veto garantiere jetzt mehr Zeit, um zu einer politischen Lösung in Syrien zu gelangen lautet der Kommentar in der Volkszeitung, dem offiziellen Organ der Kommunistischen Partei.
„Die Zusammenarbeit im Sicherheitsrat war schlecht. Deshalb hat China sein Veto ausgesprochen. Wir werden aber weiter arbeiten, um die Situation in Syrien zu entspannen. China nimmt in Syrien nicht Partei, stellt sich auf keine der beiden Seiten. Und wir akzeptieren auch nicht für unsere Entscheidung im Sicherheitsrat kritisiert zu werden“, erklärte der Sprecher des Au?enministeriums, Liu Weimin.