Ehemaliger ÖVP-Innenminister unter Verdacht

Telekom-Zahlungen auch an Strasser?

Angeblich hat auch der frühere ÖVP-Innenminister Ernst Strasser nach seiner Zeit als Politiker von der Telekom Austria Geld bekommen haben. Wie das "Format" berichtet, bestehe der Verdacht, dass die Zahlungen mit der Causa Blaufunk in Verbindung stehen.

Abendjournal, 16.2.2012

Hunderttausende Euro als Beratungshonorar

Der Vertrag der unter dem Titel "Projekt Belvedere" zwischen Telekom Austria und Vienna Capital Partners (VCP) abgeschlossen wurde, kam knapp ein Jahr nach dem Wechsel von Strasser in die Privatwirtschaft zustande, schreibt "Format". Strassers Aufgabe als Projektleiter sei die "Optimierung der Telekommunikationsinfrastruktur auf Landes- und Bundesebene" gewesen.

Das Beratungshonorar für vier Jahre wurde mit insgesamt 480.000 Euro festgelegt, plus Vergütung für Reisen, Hotels und Taschengeld. Zusätzlich wurde ein Erfolgshonorar vereinbart, dass auf keinen Fall 300.000 Euro unterschreiten sollte.

Strassers Anwalt weist Vorwürfe zurück

Laut Format steht der Verdacht im Raum, dass die Telekom als Konsortiumsmitglied von Tetron, sich mit dem Auftrag für Auftragsvergabe beim Blaulichtfunk revanchiert haben könnte.

Strassers Anwalt, Thomas Kralik, weist diesen Verdacht zurück. Dieses Projekt habe nichts mit Tetron zu tun gehabt. Es sei ganz normaler privatwirtschaftlicher Vertrag gewesen, sagt Kralik im Ö1-Abendkournal.

Auch VCP-Chef Heinrich Pecina sieht keinen Zusammenhang mit der Tetron-Vergabe. Die Geschäftsbeziehung zwischen Telekom und VCP hätte bereits vor Strassers VCP-Einstieg existiert, so Pecina gegenüber "Format".