Töten geht weiter

Syrien: UNO-Votum ohne Auswirkung

Eine Armee, die die eigenen Städte bombardiert, Panzer gegen Zivilisten im eigenen Land - das Töten in Syrien geht weiter. Daran hat auch die UNO-Vollversammlung nichts geändert, die die Gewalt in Syrien verurteilt hat. Im Gegenteil, Regierungsgegner berichten, in Homs hätten die Angriffe zugenommen.

Abendjournal, 17.02.2012

Bomben auf Wohngebiete

Gott ist groß. Assads Panzer bombardieren Wohngebiete, heute, 17 Februar früh, markiert ein Bewohner von Homs sein Handy-video: Auf seinem Film steigen hinter zerschossenen Häusern Rauchsäulen auf.

In Homs, vor allem im Viertel Baba Amr, geht es den Regimetruppen darum, die dort verschanzten Kämpfer der freien syrischen Armee zu vernichten. Diese kämpft mit Gewehren gegen eine Übermacht mit Artillerie. Die Zivilbevölkerung leidet fürchterlich, tausende sind in Homs eingeschlossen.

UNO-Resolution verschärft Lage

Die Resolution der UNO-Vollversammlung mit 173 JA-Stimmen ist der bisher stärkste Ausdruck internationaler Missbilligung der blutigen Repression in Syrien, mehr aber nicht. Syrien hat mit dem Argument, die Resolution unterstütze "Terroristen und Extremisten", vor noch mehr Gewalt gewarnt.

Weltweite Anstregungen

China, das mit Russland gegen die Resolution gestimmt hat, hat nun seinerseits einen Vermittler nach Damaskus geschickt. In Paris haben Präsident Sarkozy und sein britischer Besuch, Premier Cameron, die zersplitterte syrische Opposition zur Einheit aufgerufen. In der kommenden Woche will die Staatengemeinschaft auf einer Konferenz der Freunde Syriens in Tunis über mögliche Schritte beraten. Auf ein militärisches Abenteuer will sich weltweit niemand einlassen.