Wegen Telekom-Affäre

SPÖ für Rücktritt Beyrers

Die SPÖ stellt die Frage, ob Markus Beyrer an der Spitze der ÖIAG der richtige ist. Der SPÖ-Fraktionsführer im U-Ausschuss, Hannes Jarolim, sagt: Beyrer erfülle seine Funktion nicht so, wie das erwartet werde. Jarolim kann sich einen anderen ÖIAG-Chef vorstellen. Die SPÖ hatte sich bei der Bestellung Beyrers überhaupt vorstellen können, die ÖIAG aufzulösen. Die ÖVP wollte das auf keinen Fall.

Mittagsjournal, 24.02.2012

"Erfüllt nicht Funktion"

Man habe bei der ÖIAG eine Trauergeschichte erlebt, sagt heute Hannes Jarolim, Justizsprecher der SPÖ und Fraktionsführer der Partei im Korruptions-Untersuchungs-Ausschuss. Jarolim fordert heute nicht direkt den Rücktritt von ÖIAG-Chef Markus Beyrer, sagt aber, er erfülle nicht die Funktion, die in Krisenzeiten zu erwarten sei.

Pro Ruttenstorfer

Und Jarolim kann sich auch einen Ersatz für Beyrer als Chef der ÖIAG vorstellen, den ehemaligen SPÖ-Staatssekretär und spätere Chef der OMW Wolfgang Ruttensdorfer. Er wäre um Klassen besser.

Jagdeinladungen unvereinbar

Ebenfalls im Untersuchungsausschuss sitzt für die SPÖ Hubert Kuzdas, der heute im Rahmen einer Pressekonferenz von einer ganzen Reihe von Fehlentscheidungen der ÖIAG in der Vergangenheit spricht, vor allem bei den Privatisierungen - auch wenn die vor Beyrers Zeit an der Spitze der Staatsholding waren.

Zur Rolle Beyrers bei der Telekom sagt er, es könne nicht sein, dass der Aufsichtsratschef und damalige IV-Generalsekretär zu Jagden von Mensdorff-Pouilly in Schottland einladen laste. Wenn er sage, er habe eine weiße Weste, falle ihm, Jarolim, sofort Karl-Heinz Grasser ein.

ÖVP schweigt

Von der ÖVP war heute Vormittag keine Stellungnahme zu Markus Beyrer zu erhalten. Auch die für die ÖIAG zuständige Finanzministerin Maria Fekter wollte sich nicht äußern. Aus ihrem Büro hieß es, Markus Beyrer stehe nicht zur Diskussion.

Die SPÖ hinterfragt heute ganz grundsätzlich die Bestellung von Markus Beyrer zum ÖIAG-Chef, die ÖIAG sei eine Filiale der Industriellenvereinigung.