Von Ex-Managern, Agenturen sowie von Grasser

Telekom: 20 Millionen Rückforderung

Der jetzige Telekom-Chef Hannes Ametsreiter will die Vorwürfe gegen sein Unternehmen aufklären lassen. Dabei ist er seit Jahren im Management der Telekom, weist aber jede Verantwortung für die Millionen-Zahlungen von sich. Jetzt hat Ametsreiter angekündigt, die Telekom wolle sich möglichst viel von den Millionen zurückholen - bis zu 20 Millionen von Ex-Managern, von Agenturen und Lobbyisten.

Mittagsjournal, 24.02.2012

Bei Manager-Boni-Affäre

Die Schadenersatzansprüche richten sich quasi gegen das "Who is Who" der Telekom-Affäre. Etwa gegen die Lobbyisten Peter Hochegger, Walter Meischberger und Alfons Mensdorff-Pouilly aber auch gegen die Ex-Telekom-Vorstände Sundt, Fischer, Schieszler und Colombo oder etwa gegen den Broker Johann Wanovits, der den Telekom-Börsenkurs manipuliert und so Manager-Boni in der Höhe von 9 Millionen Euro ermöglicht haben soll.

Ende Jänner wurden diesen Fall betreffend die Ansprüche geltend gemacht. Die Vorgangsweise laut Telekom-Sprecher Alexander Kleedorfer: die Telekom schließe sich den Ansprüchen der Staatsanwaltschaft als Privatbeteiligte an, um nicht in die Verjährung zu gehen.

In Tetron-Affäre

Was die Tetron-Affäre betrifft - also angebliche Schmiergeld-Zahlungen in der Höhe von bis zu 1,1 Millionen Euro über den Lobbyisten Alfons Mensdorff-Pouilly sind die Ansprüche ebenfalls schon geltend gemacht worden.

In Richtung BZÖ-Wahlkampf

In Arbeit ist ein Anwaltsschreiben an die Staatsanwaltschaft, das die zwei Agenturen betrifft, über die 1,1 Millionen Euro in Richtung BZÖ-Wahlkampf 2006 geflossen sein sollen. Und auch den Kauf eines Fußball-Kartenkontingents, durch den der ehemalige Verein Austria Kärnten bis zu 2,5 Millionen Euro erhalten haben könnte, ist nicht nur im Visier der Staatsanwaltschaft sondern auch im Visier der Telekom-Rechtsabteilung.

Und Valora, u.a. auch von Grasser

In der Schadenersatzforderung gegen die Firma Valora von Peter Hochegger werden auch die Namen von mutmaßlichen Profiteuren genannt - Karl-Heinz Grasser etwa, Hubert Gorbach und Ex-Verkehrsminister Matthias Reichhold. Insgesamt sind rund 20 Beschuldigte betroffen.

Ausmaß 20 Millionen Euro

Ob die Telekom wirklich Anspruch auf die Rückzahlung der Gelder hat und insgesamt auf 20 Millionen Euro Schadenersatz, wird sich aber erst weisen und hängt vor allem vom Ausgang etwaiger Strafgerichtsverfahren ab. Und vielleicht nicht aus moralischer aber jedenfalls aus strafrechtlicher Sicht gilt für alle Verdächtigen die Unschuldsvermutung.