Neue Mittelschule wird Realität

8. April 2017, 21:58

Neue Lernkultur

Mit sechs zusätzlichen Stunden, Teamteaching - das heißt zwei Lehrern in den Hauptgegenständen - und einem Lehrplan, der in der Vertiefung dem der Allgemein Höheren Schule (AHS) entspricht, will Bildungsministerin Claudia Schmied (SPÖ) eine ganz neue Lernkultur verankern. Jedes einzelne Kind solle "bestmöglich" motiviert werden: "Es da ganz besonders auf Wertschätzung an, auf Respekt, auf Leistungsförderung."

Grundlegend oder vertiefend

Auch die Zeugnisse werden in Zukunft anders aussehen: Für die Hauptgegenstände Deutsch, Mathematik und eine lebenden Fremdsprache - meist Englisch - gibt es zwei Benotungssysteme: Es wird das grundliegende Basiswissen benotet und darüber hinaus auch eine komplexere, vertiefende Kenntnis des Gegenstandes. Das vertiefende Bildungsziel entspreche der AHS. Entscheidend sei, dass es keine starren Leistungsgruppen gebe, so Schmied. In der Schulnachricht wird nur vermerkt, ob ein Gegenstand grundlegend oder vertieft abgeschlossen wurde. Das vermeide viele Nicht Genügend und vor allem Demotivation und eröffne die Möglichkeit, sich zu verbessern und das höhere Bildungsziel zu erreichen, erläutert die Ministerin.

Stufenweise Umstellung

Die Neuen Mittelschule ist ebenso wie die auslaufende Hauptschule eine Pflichtschule. Und die meisten Schulstandorte entwickeln sich zurzeit auch aus Hauptschulen und kaum aus den Allgemeinbildenden Höheren Schulen. Bildungsministerin Claudia Schmied will nun noch mehr AHS ins Boot holen und glaubt, dass das eine Frage der Zeit sei. So orte sie in Vorarlberg bei zwei Bürgermeistern schon großes Interesse. Ab September 2012 werden alle Schulen stufenweise umgestellt, der Vollausbau wird dann im Schuljahr 2018/2019 erreicht sein.