Heinisch-Hosek für mehr Vollzeitbeschäftigung
Frauenbarometer: Mehr Frauen in Arbeitswelt
Frauenministerin Heinisch-Hosek (SPÖ) will mit dem "Frauenbarometer" kontrollieren, ob sich für Frauen in der Arbeitswelt etwas ändert. Ein Modell für Kinderbetreuung soll Frauen den Ein- oder Wiederstieg in die Arbeitswelt ermöglichen.
27. April 2017, 15:40
Mittagsjournal, 2.3.2012
Frauen sind der Motor der Wirtschaft
Fast ist man versucht, mit den Schultern zu zucken und zu sagen, das war schon immer so, dass mehr Frauen als Männer Teilzeit arbeiten. Wären da nicht tickende Gesellschaftsbomben wie drohende Altersarmut bei Frauen durch die niedrigen Pensionsbemessungsgrundlage und eine steigende Unzufriedenheit am Arbeitsplatz vor allem bei Frauen, vor der sich wiederum die Wirtschaft fürchtet.
Denn Frauen tragen wesentlich zur Produktivität eines Unternehmens bei, belegen zahlreiche Studien, u.a. von der EU-Kommission. 36 Prozent der für das Frauenbarometer befragten 1.000 Österreicherinnen und Österreicher sind unzufrieden mit ihrer beruflichen Situation, arbeiten sie Vollzeit steigt die Zufriedenheit, sagt Frauenministerin Heinisch-Hosek: Hauptgrund sind die fehlenden Aufstiegsmöglichkeiten.
Ansetzen bei Kinderbetreuung
Das wiederum trifft sich mit den Interessen der berufstätigen Männer, die an gesteigerten Karrierechancen von Frauen nicht interessiert sind: dort wo Männer etwa als Väter mitarbeiten sollten, lassen sie aus.
Das wiederum trifft sich nicht mit den Interessen der Frauenministerin. Sie will einen neuen Versuch unternehmen, die Kinderbetreuung zu verbessern. Und zwar nicht ein bisschen, sondern sie greift den Vorschlag von Arbeiterkammer und Industriellenvereinigung nach einer "Totalreform der Familienförderung" auf. Geld- und Steuerleistungen sollen zu einer einzigen "Familienbeihilfe Neu" zusammengeführt werden, zusätzlich soll es zweckgebundene Gutscheine und einen Ausbau der Kinderbetreuungsplätze geben.
Das Modell wurde bei den Sparpaketsverhandlungen zwar nicht aufgegriffen, ist aber weiter auf der Agenda. Die Regierung hat ja eine Arbeitsgruppe gebildet, die eine Steuerreform für die kommende Legislaturperiode vorbereitet.