Lohnschere verkleinern
Heinisch-Hosek macht Druck bei Gleichstellung
Um die Lohnschere zwischen Männern und Frauen zu verkleinern, gibt es seit Mitte letzten Jahres eine gesetzliche Verpflichtung für Unternehmen, bei Stellenanzeigen das Gehalt anzugeben. Allerdings gibt es immer noch schwarze Schafe, ein Umstand, den Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) jetzt ändern will.
27. April 2017, 15:40
Ein Großteil der Unternehmen befolgt das neue Gesetz bereits, hat die Arbeiterkammer herausgefunden, aber gerade Bereiche des Öffentlichen Dienstes - darunter viele Universitäten und Länder - drücken sich noch vor der Offenlegung der Gehälter. Nicht mehr lange - davon ist die zuständige Ministerin Gabriele Heinisch Hosek (SPÖ) überzeugt.
Mittagsjournal, 17.2.2012
Helga Lazar
Unis und Länder säumig
Fast 85 Prozent der Unternehmen haben bereits nach kurzer Zeit ihre Jobs gesetzeskonform ausgeschrieben. Dort wo es noch nicht so funktioniert - nämlich in ihrem eigenen Bereich, will Frauen- und Beamtenministerin Gabriele Heinisch-Hosek jetzt nachsetzen: bei Universitäten und Bundesländern. Den Rektoren und Rektorinnen habe sie bereits einen eindeutigen Brief geschrieben, mit den Ländern führe sie Gespräche, so Heinisch-Hosek gegenüber Ö1. Im Öffentlichen Dienst werde darüber hinaus jedes einzelne Inserat auf Gesetzeskonformität überprüft.
Heinisch-Hosek optimistisch
Glücklich ist sie nicht, dass die Gehaltstransparenz in Bereichen, die eigentlich Vorbild sein sollten, noch nicht so sichtbar ist. Sie habe etwa bei den Universitäten erst vergangenes Wochenende bemerkt, dass in den Stellenausschreibungen keine Gehaltsangaben gemacht würden.
Auch bei den Ländern hofft die Bundesministerin, dass sie aufholen. Das Problem sei, dass das Bundesgesetz nicht für die Länder gelte. In der Regel würden die Länder aber nachziehen, darauf werde sie drängen.
360 Euro Strafe
Bundesministerin Heinisch-Hosek ist aber grundsätzlich überzeugt, dass die Gehaltsoffenlegung in Betrieben eine wichtige Initialzündung war.
Seit heuer muss ein Betrieb 360 Euro Strafe zahlen, wenn er sich nach einer ersten Mahnung nicht an das Gesetz hält. Damit soll die Gehaltsschere zwischen Männern und Frauen schneller geschlossen werden, betont die Ministerin.