Zweifel an friedlichen Zwecken
Iranisches Atomprogramm: IAEO besorgt
In Wien hat die Frühlingstagung der Internationalen Atomenergiebehörde IAEO begonnen. Beherrschendes Thema ist dabei der Iran. Die mögliche Entwicklung des dortigen Atomprogramms bereitet der internationalen Gemeinschaft Sorgen.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 5.3.2012
Urananreicherung verdreifacht
Der Chef der Atomenergiebehörde, Yukjia Amano, ist besorgt: Der Iran habe seine Kapazitäten zur Urananreicherung verdreifacht, - man könne nicht mit hundertprozentiger Sicherheit ausschließen, dass das angereicherte Uran für den Bau von Atomwaffen verwendet werde. "Es gibt Anzeichen, dass der Iran sein Atomprogramm vorantreibt. Darüber hinaus haben wir glaubwürdige Informationen, dass es Aktivitäten auf der iranischen Militärbasis Parchin gibt."
Dort soll eine Testexplosion stattgefunden haben, was bedeuten könnte, dass das iranische Atomprogramm auch militärische Dimensionen angenommen haben könnte. Der Vorfall müsse untersucht werden, fordert Amano.
Zugang verwehrt worden
Zweimal haben Inspektoren der Atomenergiebehörde Teheran bereits einen Besuch abgestattet. Der Zugang zu der verdächtigen Militäranlage und dem umstrittenen unterirdischen Kraftwerk Fordo ist ihnen dabei aber verwehrt geblieben, kritisiert Amano:
"Wir haben den Iran aufgefordert, uns Zugang zu den Kraftwerken zu gewähren. Sie haben uns zu anderen Orten geführt, und uns ansonsten nur unzureichend informiert. So können wir unsere Arbeit nicht ernsthaft erledigen."
Trotzdem sei die Atomenergiebehörde offen für neue Gespräche. Bei dem Treffen in Wien wollen die Vertreter auch darüber beraten, wie die Zusammenarbeit mit dem Iran künftig aussehen kann.