Zugang zu Anlage verweigert
Teheran lässt IAEO neuerlich abblitzen
Der Besuch der Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO/IAEA) im Iran ist ergebnislos beendet worden. Die IAEO zeigt sich enttäuscht darüber, dass ihren Vertretern wieder einmal der Zugang zu einer verdächtigen Militäranlage verweigert worden ist.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 22.2.2012
Rückkehr mit leeren Händen
Die Experten wollten mehr über das iranische Atomprogramm herausfinden, das - wie der Westen befürchtet- dazu dienen soll, Atomwaffen zu entwickeln. Vor zwei Tagen sind die Inspektoren der IAEO in den Iran aufgebrochen und schon Mittwochvormittag kehren sie wieder nach Wien zurück - mit leeren Händen. Ihr Ansinnen, die Militäranlage in Parschin südöstlich von Teheran besuchen zu wollen, ist von den iranischen Behörden zurückgewiesen worden. Eine große Enttäuschung für IAEO-Chef Yukiya Amano, wie er in einer Presseerklärung verlautbart.
Iran sieht "gegenseitiges Verständnis"
Ali Asghar Soltanieh, der iranische Vertreter bei der Atombehörde in Wien, behauptet dagegen, die Gespräche in Teheran seien intensiv gewesen, es sei um "Zusammenarbeit und gegenseitiges Verständnis" gegangen, man werde den Dialog fortsetzen.
Ständige Verschleierung
Es sind eben immer dieselben Worte, mit denen der Iran seine geheimnisvollen Aktivitäten kaschieren und verteidigen will. Schon im Jänner ist den IAEO-Inspektoren bei einem ersten Besuch der Zugang zu der verdächtigen Anlage in Parschin verweigert worden. Es heißt, dass dort möglicherweise Tests mit nuklearen Raketensprengköpfen simuliert werden. Die Spezialisten wollten das überprüfen.
Diplomatie immer schwieriger
Wie auch immer: Gescheitert sind auch die Bemühungen der IAEO, Zusagen für künftige Treffen und Überprüfungen zu erhalten. Nicht zuletzt sollten Möglichkeiten für eine diplomatische Lösung ausgelotet werden. Immerhin ist der Atomstreit zuletzt wieder eskaliert. Der Iran hat sogar einen präventiven Angriff seiner Streitkräfte gegen Feinde nicht ausgeschlossen - Drohungen, die vor allem Israel und die USA alarmieren.