Zeitgleich mit Formel 1 Rennen

Bahrain vor neuen Protesten

Vor mehr als einem Jahr sind wie in vielen arabischen Ländern auch in Bahrain Unruhen ausgebrochen. Sie wurden mit saudi-arabischer Hilfe niedergeschlagen. Nun will die Opposition erneut Proteste veranstalten, am Rennwochenende der Formel 1 am 22.April.

Abendjournal, 11.4.2012

Prestigeobjekt Formel 1

Die Oppostion weiß, wo und wie sie die Machthaber in Bahrain am besten trifft. Mit der Ankündigung von politischen Protesten gefährdet sie das Lieblings-Prestigeprojekt der Regierung.

Seit Wochen rührt Bahrain die Werbetrommel für den Grand Prix. „Bahrain ist zurück in der Spur" -so lautet ein Slogan. Damit sollen nicht nur Zuschauer an die Rennstrecke, sondern auch verunsicherte Investoren zurück ins Land geholt werden.

Rennzirkus nachdenklich

Aber das "Rennen in die Zukunft" scheint gefährdet. Im Renn- Zirkus ist eine große Debatte im Gang, ob man dieses Rennen wie im Vorjahr auch dieses Mal ausfallenlassen sollte.

Formel 1 Chef Bernie Ecclestone sieht derzeit noch keine Hinweise für eine Absage, räumt aber ein, dass man die Teams zur Teilnahme nicht zwingen kann. Es heißt, dass nicht nur Menschenrechtler und Politiker auf die Absage des Rennens drängen, sondern auch einzelne Fahrer. Denn, dass es in Bahrain gärt, ist nicht zu übersehen.

Menschenrechtsaktivist im Hungerstreik

Es sind vor allem junge Menschen, die bei nächtlichen Demonstrationen den Sturz des Regimes und die Freilassung der politischen Gefangenen fordern.

Ihr Idol ist ein Kämpfer für Menschenrechte, der sich schon seit zwei Monaten im Gefängnis im Hungerstreik befindet. Sollte Abdulhadi al Khawaja sterben, könnte die ohnehin schon angespannte Lage vollends außer Kontrolle geraten - und das alles vor dem Grand Prix.