Auch weniger deutsche Urlauber im Winter

Tourismus kämpft mit hohen Energiekosten

Kurz vor dem Ende der Wintersaison ziehen die heimischen Tourismusbetriebe eine zwiespältige Bilanz. Zwar sind die Nächtigungszahlen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, aber viele Betriebe leiden unter den hohen Energiekosten. Außerdem zieht es im Winter immer weniger deutsche Urlauber nach Österreich.

Morgenjournal, 14.4.2012

Hohe Kosten bremsen neue Angebote

Die vorläufige Bilanz zur heurigen Wintersaison weist 45 Millionen Nächtigungen aus, ein Plus von fünf Prozent im Vergleich zum Jahr davor. Für den Obmann der Bundessparte Tourismus in der Wirtschaftskammer Österreich, Johann Schenner, ist diese Steigerung zwar erfreulich, eine Belastung seien aber die gestiegenen Energie- und Heizkosten, die sich negativ auf die Einnahmen auswirken.

Dass die hohen Energiekosten vor allem kleinere Betriebe existenziell gefährden, glaubt Schenner nicht, aber es würden viele Investitionen hintangestellt.

Deutsche lassen aus

Ein weiteres Problem: Während immer mehr Österreicher im eigenen Land Urlaub machen, halten sich Wintertouristen aus dem wichtigen Markt Deutschland mit den Buchungen in Österreich zurück. In den letzten vier Jahren habe man 8,5 Prozent Gäste verloren, das sind zwei Millionen Nächtigungen.

Für Schenner liegt das daran, dass Deutschland sein eigenes Tourismusangebot in den vergangenen Jahren stark ausgebaut und attraktiver gemacht habe. Schenner hofft hier auf Kooperationen mit der Österreich-Werbung und die geplante Kampagne "Skifahren lernen in drei Tagen", die den Deutschen wieder mehr Lust auf Skiurlaub in Österreich machen soll.

Optimistisch in den Sommer

Im Hinblick auf die Sommersaison ist Schenner grundsätzlich optimistisch. Dass der österreichische Tourismus davon profitieren wird, dass Griechenland wegen der Krise und Nordafrika wegen der politischen Unruhen weniger nachgefragt sind, glaubt er aber nicht.

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