25 Prozent schon erreicht

Frauenquote in staatsnahen Betrieben

Weibliche Führungskräfte sind in Österreich nach wie vor selten, ein Umstand, dem die Politik entgegenzuwirken versucht. In den staatsnahen Betrieben, für die es seit dem Vorjahr eine Frauenquote gibt, sind mehr als ein Viertel der Aufsichtsräte Frauen. Die Frauenministerin sieht sich in ihrem Kurs bestätigt, die Opposition übt dennoch Kritik.

Abendjournal, 24.4.2012

Rascher als geplant

Die Frauenquote hat rasch gewirkt: Das Ziel, mindestens ein Viertel der Führungspositionen im staatsnahen Bereich mit Frauen zu besetzen, wurde ein Jahr früher erreicht als geplant. Für Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) der Beweis, dass die Quote wirkt. Sie ist auch überzeugt, dass es schon vor 2018 eine 35 Prozent-Quote geben wird.

Opposition nicht zufrieden

Die Oppositionsparteien sehen dennoch Nachbesserungsbedarf - allerdings aus unterschiedlichen Gründen. Während die FPÖ eine Frauenquote grundsätzlich als "unsinnig und diskriminierend" ablehnt, sehen die Grünen ein Signal in die andere Richtung: Wenn die 25-Prozent-Hürde schon jetzt zu erreichen war, dann müsse man das Ziel für das kommende Jahr eben auf 30 Prozent erhöhen. Das BZÖ fordert hingegen einen gesetzlichen Mindestlohn von 1.500 Euro brutto - das würde viel mehr Frauen etwas bringen als eine Handvoll Aufsichtsratsposten.