Deutsche Ärzte unterwegs

Timoschenko: Ukraine unter Druck

Der Fall Julia Timoschenko bringt die ukrainische Regierung immer mehr unter Zugzwang. Der Vorwurf, dass die inhaftierte Ex-Premierministerin schlecht behandelt würde, wird kategorisch zurückgewiesen. Sie bekäme die beste medizinische Versorgung, betont der ukrainische Botschafter in Wien. Die Behörden schließen eine Zwangsernährung der in Hungerstreik befindlichen Timoschenko nicht mehr aus.

Abendjournal, 4.5.2012

Stark geschwächt

Der Gesundheitszustand von Julia Timoschenko sei besorgniserregend, so ihr Anwalt, der Timoschenko erst gestern wieder im Gefängnis in der ostukrainischen Stadt Charkov besuchen konnte. Die 51-Jährige sei mittlerweile stark geschwächt, betont Sergej Vlasenko.

Zwangsernährung möglich

Im Gefängnis selbst wird schon laut über eine mögliche Zwangsernährung Timoschenkos nachgedacht. Wir werden sie auf keinen Fall sterben lassen, wird ein nicht namentlich genannter Gefängnismitarbeiter in der ukrainischen Zeitung "Segodnja" zitiert.

Deutscher Arzt in Charkiw

Julia Timoschenko soll unterdessen neuerlich vom Chef der Berliner Charité medizinisch untersucht werden. Dieser hatte die ukrainische Oppositionspolitikerin vor kurzem schon einmal untersucht und danach ihre Überstellung nach Berlin gefordert.

Botschafter: Regierung prüft

Das erlaube die derzeitige Gesetzeslage aber nicht, betont der ukrainische Botschafter Andrji Bereznji heute in Wien. Allerdings würde sich die ukrainische Regierung derzeit mit der Frage beschäftigen und gründlich prüfen.

Angesichts des geschwächten Gesundheitszustandes von Timoschenko müsse es eine rasche Lösung sein, so der Botschafter.

Übersicht