"An einem Strang für Europa"
Hollande und Merkel demonstrieren Einigkeit
Unmittelbar nach seiner Ernennung zum Präsidenten Frankreichs hat sich der Sozialist Francois Hollande zum Treffen mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel auf den Weg nach Berlin gemacht. Und trotz einiger Schwierigkeiten bei der Anreise sind sich Merkel und Hollande einig, dass sie im Interesse Europas weiter an einem Strang ziehen wollen.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 16.5.2012
Maria Seifert berichtet aus Berlin.
Demonstrative Einigkeit
Hollandes Präsidentenmaschine musste "aus Sicherheitsgründen" umkehren, nachdem sie ein Blitzschlag getroffen hatte. Hollande startete kurz darauf mit einer zweiten Maschine erneut Richtung Berlin. Das Treffen mit Merkel läuft dann besser: Gegenüber der Presse demonstrieren die beiden Politiker Einigkeit und versprechen gute Kooperation. Merkel und Hollande bekennen sich zum Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone. Frankreichs neuer Präsident und die deutsche Kanzlerin betonen, beide Länder würden alles tun, um die Wirtschaft in dem krisengeschüttelten Land anzukurbeln.
Wachstumsstrategie Ende Juni
Merkel kündigte an, dass sie zusammen mit Hollande für den EU-Gipfel Ende Juni gemeinsame Vorschläge für eine Wachstumsstrategie in Europa vorlegen wolle. Dies sei das gemeinsame Ziel, sagte sie in einer Pressekonferenz am Dienstagabend in Berlin. "Der Präsident und ich wissen, welche Verantwortung wir für Europa haben." Sie sehe der Arbeit mit dem Sozialisten mit "Freude und Spannung" entgegen.
Neue Regierung
In Paris wird am Mittwoch die Regierungsmannschaft bekanntgegeben. Das neue Kabinett unter Premierminister Jean-Marc Ayrault soll zur Hälfte mit Frauen besetzt werden. Als Anwärter auf einen Ministerposten gelten die Sozialistenchefin Martine Aubry, der frühere Regierungschef Laurent Fabius, Hollandes Kommunikationschef im Wahlkampf, Manuel Valls, und der ehemalige Europaminister Pierre Moscovici. Für das in Zeiten der Eurokrise besonders wichtige Finanz- und Wirtschaftsministerium gilt die Ernennung von Hollandes Studienfreund Michel Sapin als sicher, der bereits in den 1990er Jahren Finanzminister war.